HEUTE IST FLASCHENTAG
Der Unteruckersee – Brandenburgs viertgrößter See
Der See ist 7 km lang, hat eine Breite von etwas mehr als 2 m und weist ein größte Tiefe von 19 m auf.
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Der Unteruckersee – Brandenburgs viertgrößter See
Der See ist 7 km lang, hat eine Breite von etwas mehr als 2 m und weist ein größte Tiefe von 19 m auf.
WeiterlesenZurzeit beschäftige ich mich mit Gegenständen, die häufig nutzlos in der Gegend herumliegen und denen auch archäologisch nur wenig Beachtung geschenkt wird, es sei denn, ein Vertreter dieser Gattung ist aus Basaltlava hergestellt, kommt aus der Eifel und wurde von den Römern bis nach Britannien exportiert.
Die Rede ist von Reibplatten, Mahltrögen und Drehmühlen.
Zu einer Zeit, als es unter den Göttern des griechischen Pantheons noch ein großes Gerangel um die Vormachtstellung gab, schnitt Kronos seinem Vater Uranos das Gemächte ab und warf dieses ins Wasser; Blut und Samen vermischte sich mit dem Mittelmeer. Aus diesem Flüssigkeitengemisch wurde am Strand von Zypern die Göttin Aphrodite geboren, die auch landläufig als die „Schaumgeborene“ bezeichnet wird. Aphrodite wurde die Göttin der Liebe und der Schönheit, ursprünglich war sie mit Entstehen und Wachsen, also der Fruchtbarkeit assoziert.
Zypern liegt weit im Osten des Mittelmeeres. Die Insel gehört geographisch zu Asien aber politisch zu Europa. Zypern leitet ihren Namen von dem lateinischen Wort für Kupfer „cuprum“ ab. Kupfer ist ein Erz, das zur Bronzeherstellung benötigt wird und so war Zypern in der Bronzezeit ein vermutlich wichtiger Handelsort.
Östlich von Zypern befindet sich der Libanon. Dort lebte einst die phönizische Königstochter Europa und vergnügte sich am Strand von Sidon mit ihren Freunden, als der Götterbote Hermes mit einer Kuhherde vorbei kam. Unter den Tieren dieser Herde befand sich auch ein sehr friedlich aussehender weißer Stier, dem Europa ihr Vertrauen schenkte. Europa setzte sich auf den Rücken dieses Stieres, der darauf hin mit ihr nach Kreta schwamm, wo er sich in seine ursprünglich göttliche Gestalt zurückverwandelte und sich als Zeus zu erkennen gab. Die Verbindung zwischen Zeus und Europa blieb nicht folgenlos: es wurden drei Kinder geboren, darunter Minos der zukünftige König von Kreta.
Nun gibt es noch die Geschichte, dass Europa, nachdem Zeus sie wieder verlassen hatte, von Aphrodite geweisssagt wurde, dass nach ihr ein ganzer Erdteil, nämlich der, zu dem die Insel Kreta gehört, benannt werde.
So ist es ja auch gekommen und nicht nur Kreta gehört zu Europa und der Europäischen Union, sondern auch Zypern.
Was hat das alles mit der Müll-Archäologie zu tun?
Berlin ändert sich rasant, Häuser werden renoviert, Häuser werden abgerissen, Häuser werden gebaut und zwischendrin und zwischenzeitlich gibt es Brachflächen.
Eine solche Brachfläche war das Gelände der ehemaligen Knorr-Bremse Aktiengesellschaft, die 1905 gegründet wurde.
Ich werde häufig nach der Verbindung zwischen Müll und Archäologie gefragt. Die Antwort lautet, dass es egal ist, ob ich den Müll von vor 3000 Jahren oder von gestern „ausgrabe“, wenn es die Siedlungsarchäologie betrifft.
Heute hat mich ein Gartenfreund darauf aufmerksam gemacht, dass mein Staudenbeet, das ich mit frischem Grasschnitt bedeckt habe, eine Geburtsstätte für Nacktschnecken sei. Was sollte ich dazu sagen? Versuche ich doch weitgehends naturnah meinen Garten zu bewirtschaften.
Mir fiel etwas ganz anderes bzw. jemand ganz anderes zu diesem Thema ein: Die Erfindung der Phosphatdüngung durch Justus von Liebig.
Mein erstes Auto war ein VW-Käfer Baujahr 1961. Er hatte 6 Volt, 34 PS, fuhr nicht schneller als 115 km/h, hatte ein großes Schiebedach, die Farbe hieß „Perlweiß L 87“ und den Schalter für das Fernlicht fand ich nach langem Suchen links neben dem Kupplungspedal: es war ein Fußschalter.
Der Käfer war ein Minimalist. Am Lenkrad gab es eine Hupe, einen Scheibenwischerhebel und irgendwo am Armaturenbrett befand sich auch noch ein Knopf zum Ziehen, um das Licht einzuschalten. Achja, irgendwo gab es da auch noch einen Regler für die Heizung, aber diese hat bei VW irgendwie selbst Jahre später nie richtig funktioniert. Ich erinnere mich an eine Dänemarkreise im Winter. Es war wirklich scheußlich kalt. Auf der Rückreise in der Nacht auf der Transitstrecke durch die DDR gefroren die Scheiben von innen, die Cola war ein einziger Eisblock und wir saßen zu dritt vollkommen vermummt im Auto. Da hat es auch nicht geholfen, Eisfrei von innen auf die Scheiben zu sprühen, diese blieben einfach vereist.
Seit gestern in aller Munde:
Ich lese sehr gerne alte Reiseberichte und dabei ist mir eine sehr schöne Beschreibung über das Kaffee trinken bei den Arabern in die Hände gefallen, die der schwäbische Orientforscher Julius Euting 1896 in seinem „Tagbuch einer Reise in Inner-Arabien“ verfasst hat und die absolut nichts mit der modernen Art des Wegwerf-Kaffeegenusses zu tun hat.
Vor dem Weiterlesen bitte unbedingt eine Tasse Kaffee kochen.
Heute morgen schaute ich aus dem Fenster und sah einen älteren Mann, bekleidet mit einer Warnweste, der einen Karren vor sich her schob. Bei genauer Betrachtung des Karrens konnte ich erkennen, dass auf dem Karren ein alter Stuhl, ein Fernseher und andere Dinge lagen. Der Mann war nicht von der BSR!
Leider bin ich nicht nach unten gelaufen und habe ein Foto gemacht. Deshalb hier das Foto eines Lumpensammlers um 1920, der sich mit seiner Frau zur Arbeit begibt.
Fotonachweis: Bundesarchiv, Bild 102-08773 / CC-BY-SA
Der von mir beobachtete Mann war eindeutig ein Schrottsammler. Ein Beruf, von dem ich dachte, er sei ausgestorben.
Als großer Fan von Sternzeit auf Deutschlandfunk lauschte ich der gestrigen Sendung „Ein Riesensprung für einen Müllsack“ mit ganz besonderem Interesse.
Wer weiß schon, dass Neil Armstrong (Friede seiner Asche im Atlantik), bevor er am 21. Juli 1969 seinen Fuß auf die Mondoberfläche setzte,
Beim Bau der Stadtbahn, also vor vielen, vielen Jahren, ist an der Ecke der Klopstock- und Flensburger Straße eine sogenannte Baumaske übriggeblieben, d.h. der Besitzer des Grundstückes Klopstockstr. 25, ein Rittergutsbesitzer, behielt die Spitze des Geländes an der Ecke der beiden Straßen, weil sie für den Bahnbau nicht gebraucht wurde.
Dieses Gelände erfreut sich nun des anmutigen Namens „Der Müllkasten an der Klopstockstraße“. Im Mai 1924 ersuchte das Bezirksamt Tiergarten die Baupolizei, für die Instandsetzung des Geländes zu sorgen, weil es zur Ablagerung von allerhand Unrat benutzt wurde. Dem Grundstücksbesitzer ging auch eine polizeiliche Verfügung zu, den „Vorgarten“ ordnungsgemäß anzulegen. Der Besitzer erhob aber Einspruch mit der Begründung, daß es sich um keinen eigentlichen Vorgarten handle und daher die gesetzlichen Bestimmungen über Vorgärten nicht in Anwendung gebracht werden könnten.
Der Mann bekam recht, und der „Müllkasten“ blieb. Auch ein Versuch des Eisenbahnfiskus zum Erwerb der Ecke scheiterte, weil der Eigentümer des Restgrundstückes erklärte, eine Hypothek nicht beseitigen zu können, die auf dem Grundstück ruhe, und die nach der Auswertung ihrem Betrage nach höher sei als der ursprünglich vereinbarte Kaufpreis für den Geländestreifen.
Jetzt hat nun der Polizeipräsident dem Besitzer aufgegeben, das Grundstück Ecke Klopstock- und Flensburger Straße durch einen hohen Zaun umgeben zu lassen, damit es nicht mehr als Abladestelle benutzt werden kann. Dieser Aufforderung ist jetzt [1926] entsprochen worden. (Vossische Zeitung, Morgenausgabe, 17. Dezember 1926)
Mit dem Bau der Stadtbahn im Jahre 1875 wurden auch die Bauarbeiten für den Bahnhof „Bellevue“ begonnen, der am 7. Februar 1882 eröffnet wurde.
Fast zwei Jahre benötigte die Obrigkeit, um den vielleicht schlitzohrigen Besitzer des Grundstückes davon zu überzeugen, gegen die Vermüllung seines Grundstückes vorzugehen. Erstaunenswert finde ich, dass Bezirksamt und Polizei sich überhaupt um den „Müllkasten“ gekümmert haben. Schade, dass es kein Foto von dem „Müllkasten“ gibt.
Das Grundstück, das 1926 als „Müllkasten“ bezeichnet wurde, hat heute die Hausnummer 5. Auch heute gibt es noch einen kleinen „Vorgarten“, der ja angeblich keiner ist, aber der hohe Zaun ist nicht mehr vorhanden. Doch anscheinend wird der Ort immer noch ein wenig als „Müllkasten“ genutzt.
Von „Müllkasten“ kann also nicht mehr die Rede sein, auch wenn sich im Gebüsch vereinzelt Pappbecher und Dosen finden lassen.
Sollten heute die Ordnungsämter auf die Idee kommen, alle „Müllkästen“ im öffentlichen Raum mit hohen Zäunen umgeben zu lassen, Berlin wäre dann wohl vollständig verbrettert und vernagelt.
Von der gegenüberliegenden Straßenseite, Flensburger Str. 12 (heute Flensburger Str. 22) schrieb 1895 ein berühmter Zeitgenosse, der sich im Exil in Berlin befand, folgendes an seine Mutter in Simbirsk:
Ich bin hier gar nicht schlecht untergekommen : es sind nur wenige Schritte zum Tiergarten (einem herrlichen Park, dem schönsten und größten von Berlin), zur Spree, in der ich täglich bade, und zur Stadtbahnstation. Die Bahn durchquert die ganze Stadt (über den Straßen): alle 5 Minuten fährt ein Zug, so daß die Verbindung mit der <<Stadt>> (Moabit, wo ich wohne, gilt eigentlich schon als Vorort) sehr bequem ist …“ (zit. nach H.Weber, Lenin, rororo 50168, S.31)
Gemessen an den Worten Lenins hat sich einiges geändert: Moabit ist jetzt Berlin-Mitte, in der Spree sollte man vielleicht doch nicht baden und einen 5-Minuten-Takt bei der S-Bahn wünschen sich sicher viele. Dafür ist der Tiergarten immer noch ein „herrlicher Park“.
Bald wird die kalte Jahreszeit vorbei sein und die Spuren des Frostes werden jahresbegleitend im Asphalt der Berliner Straßen zu spüren sein.
Ich hoffe, dass niemand auf die Idee kommt, sich der Müllentsorgung von 1931 zu besinnen.
Diese Frage stellte der Journalist Kajo Reutlinger in seinem 1997 erschienen Buch … und trotzdem leben wir.
Reutlinger schreibt, dass sich 1946 nur wenige Berliner als Besitzer eines Schrebergartens glücklich schätzen konnten. In diesem ersten kriegsfreien Jahr wurden Balkonplantagen angelegt, in der die Tomate gegen den Tabak zu konkurrieren hatte, da die Männer es leid waren, deutsche Teesorten zu rauchen.
Egal ob Tabak oder Tomate, die Pflanzen brauchten Dünger und so heißt es, dass auf dem Gehsteig zwei Berliner Bengels mit Kreide eine Autorennbahn aufgezeichnet haben. … Da fährt ein mit zwei Pferden bespannter Möbelwagen vorüber, und die Pferde lassen etwas fallen. Der Berliner sagte ja schon immer: <Der Appel fällt nicht weit vons Pferd>. Die Jungen vergessen augenblicklich ihr Spiel, laufen ins Haus, kommen zurück, bewaffnet mit Eimern und Schaufeln, und ein Wettlauf um den Asphaltdung entbrennt. Triumphierend zieht der Sieger mit seiner Beute ins Haus, und der kleine Verlierer sagt traurig: <Mensch, der hat’s jrade nötich, wo die schon abjeerntet und jetzt Petunien in die Kästen haben.>
Herr Reutlinger berichtet dann noch über einen Dachgarten, den der Elektromeister Heinz Höing auf dem Dach der Niederwallstraße 35/36 eingerichtet hat. Über dreißig Tomatenpflanzen säumen den Rand des Daches. … In großen Kisten gedeihen kräftige Tabakpflanzen neben Porree. Sogar eine Kürbispflanze schlängelt sich an der Brandmauer entlang. Das Prunkstück des Dachgartens, eine Laube mit Rundfunkanschluß und elektrischer Beleuchtung wird von grünen Bohnen umrankt.
Frau Höing wusste dem Reporter dann auch zu berichten, warum auf ihrem Dachgarten das Gemüse so üppig gedieh: Ihr Mann fuhr jeden Tag mit dem Fahrrad und drei Eimern zum Kuhstall in der Bergmannstraße und holte dort Rindermist.
Heute, 65 Jahre und zwei Monate nach der vielleicht ersten Dachfarm in Berlins Mitte, war in den Medien zu lesen, dass am Südkreuz die größte Dachfarm der Welt geplant werde. Und wer wissen will, wie das Biogemüse dort gedüngt werden soll, der klicke einmal auf diese Nachricht.
Heute morgen sah ich eine Straßenfegerin bei der Arbeit. Das erinnerte mich daran, dass auf einer Müllveranstaltung eine Teilnehmerin ganz verdutzt war, als von Müllfrauen und Straßenfegerinnen die Rede war.
Ehrlich gesagt, eine leibhaftige Müllfrau, die mit den großen orangen Wagen durch die Berliner Straßen fährt, habe ich auch noch nicht gesehen. Aber mir fiel eine Postkarte ein, die ich vor vielen Jahren im Märkischen Museum gekauft habe.
Längst hatte ich vor, den aus drei Kammern bestehenden Küchenmüllbehälter der Charlottenburger Abfuhrgesellschaft m. b. H. vorzustellen.
Gestern sah ich, dass böttcher + henssler den Wettbewerb trenntmöbel gewonnen haben und so ist es nun endlich an der Zeit, die Anfänge der Mülltrennung in Berlin mal ein wenig genauer zu betrachten.
1902 meldet die Charlottenburger Abfuhrgesellschaft m.b.H. ihr Separations-System zur Mülltrennung in den Charlottenburger Haushalten an. Gedacht war dieses Trennsystem für den Müll, der nicht durch das Kanalsystem entsorgt werden konnte. Weiterlesen
Wie während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in allen europäischen Städten üblich, so auch in Berlin, liefen die Schweine frei in den Gassen herum und kümmerten sich um die auf den Straßen liegenden Abfälle: sozusagen eine biologische Müllabfuhr, die ihrerseits wiederum zu Verschmutzungen führte.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde in Berlin erstmalig eine Art öffentliche Straßenreinigung eingeführt, die sich allerdings hauptsächlich auf Selbstmörderleichen und Tierkadaver bezog.
Mit der Entsorgung dieser Dahingeschiedenen wurden die Henker betraut, die wahrscheinlich durch ihre berufliche Todesnähe den Stadtoberen für diese Aufgabe prädestiniert erschienen.
Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren die Herren Henker wohl nicht mehr in der Lage, diese Aufgabe allein zu bewältigen, so dass Hilfskräfte eingestellt werden mussten.
Diese Hilfskräfte wurden aus dem Kreis der Huren rekrutiert, da man der Ansicht war, dass diese Frauen die Straßen mehr nutzen als andere brave Bürger.
Die Tätigkeiten als Straßenreiniger oblag bis ins frühe 18. Jahrhundert den Berliner Henkern und ihren Helferinnen.
nicht nur der Strand, sondern auch allerlei kleinere und größere Schätze.
Ein Blick auf den Aushub einer Baugrube lohnt sich immer.
Beschäftigt man sich mit der Geschichte des Mülls, dann führt kein Weg an Fäkalien vorbei.
In den „Arbeiten der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft“ fand ich einen Artikel, der sich 1896 einem ganz interessanten Vorschlag zur Entsorgung der menschlichen Ausscheidungen widmete: Den Feuerstühlen!
Nun bin ich über englische Hundehaufen zu Zeiten Queen Victorias gestolpert. In dieser Zeit gab es so genannte „pure collectors“.
Wir alle haben uns, weiß Gott wie oft schon, über die Hundehaufen auf den Berliner Bürgersteigen geärgert. Niemand von uns, der sich nicht schon mal gefragt habe, wo denn der süssliche Duft herkommt, der ihn plötzlich umgibt.
Aber wer weiß eigentlich, dass die Anlage der Berliner Bürgersteige, auch Trottoirs genannt, über die Hundesteuer finanziert wurde?
Im Jahr 1824 legten Lutter & Wegner vor ihrem Weinrestaurant ein Trottoir an, welches den Gefallen Friedrich Wilhelm III. fand. Weiterlesen