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Resteessen oder Reste essen

 

Heute morgen fuhr ich durch die Rehberge, vorbei am Nordostufer des Plötzensees.

Diese Uferseite wird zurzeit, natürlich aufgrund des warmen Wetters, intensivst genutzt. Menschen treffen sich dort am Abend, um sich von der schwülen Luft in der Stadt zu erholen.

Und, wie im letzten Artikel geschrieben, fühlt sich der Mensch nur wohl, wenn er viel Müll produziert. Am Uferweg stehen viele öffentliche Mülleimer, die auch wirklich genutzt werden. Heute morgen habe ich mir überlegt, ob ich nicht einmal alle Mülleimer fotografiere und einen Mülleimer exemplarisch untersuche.

Während ich so in meine Müll-Gedanken vertieft war, sah ich ein Eichhörnchen. Ich habe ein wenig gebraucht, um die Situation mit dem Eichhörnchen zu verstehen, das sich nämlich keineswegs in einer kleinen Jolle befand, sondern sich neben einem prall gefüllten Mülleimer zum Frühstück die Reste einer Wassermelone zu Gemüte führte.

Aber das war noch nicht mein einziges Mülleimer-Erlebnis an diesem Tag.

Von einem Freund bekam ich einen Link mit der Frage: „eine verwandte Seele!?“ zugeschickt.

Es gibt eine Fotografin, die sich für prall gefüllte Mülleimer begeistert. Die Fotografin heißt Madlen Hirtentreu und wer sich ihre Bilder ansehen mag, klicke auf ihren blau hinterlegten Namen.

Ich kann es nicht versprechen, aber ich hoffe, dass ich demnächst einmal, ausgerüstet mit einem großen Müllsack und Handschuhen, einen von den Mülleimern am Ufer des Plötzensees in den Rehbergen müll-archäologisch untersuchen werde. Wenn ich es getan habe, werde ich natürlich von dem Ergebnis berichten.

Bequemlichkeit

Gestern war ich über die Forschungsbörse an einer Hamburger Grundschule für einen müll-archäologischen Workshop eingeladen. Müll-archäologische Workshops sind immer ergebnisoffen und ich selbst bin immer sehr gespannt, was wir in den Workshops so alles entdecken.

Diesmal gab es ein ganz besonderes Ergebnis, das ich hier noch ein wenig exemplarisch ausweiten möchte, um aufzuzeigen, dass Müll-Archäologie eine durchaus ernsthafte Wissenschaft ist, die in vielen Bereichen des menschlichen Lebens zur Anwendung kommen kann.

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Im Workshop beschäftigten wir uns mit dem Müllverhalten der Schüler auf dem Schulgelände. Bei meiner ersten Inspektion des Schulhofes war ich ein wenig ratlos, weil ich so gut wie keinen Müll entdecken konnte. Aber es kam anders!

Das Schulgelände konnte in zwei Bereiche eingeteilt werden: einen asphaltierten und einen begrünten Bereich. Geschätzt würde ich sagen, dass die Grünflächen, die den Schülern zum Spielen zur Verfügung stehen, den etwas größeren Teil des Schulgeländes darstellen.

Wir haben zehn Mülleimer auf dem Schulhof gezählt und festgestellt, dass alle Mülleimer im asphaltierten Bereich aufgestellt sind.

Dann haben wir den Müll im asphaltierten Bereich und den Müll auf den Grünflächen gesondert gesammelt.

Das Ergebnis hat mich umgehauen.

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Mehr Schein als Sein

Heute musste ich in einer Angelegenheit, die mal ausnahmsweise nicht meine Liebe zum Müll betraf, erfahren, dass so manches, was uns suggeriert wird, nicht hält, was es verspricht. Da kam mir dann ein wunderschönes Werbeplakat der BSR in den Sinn, das ich Anfang der Woche in einem Bus der BVG gesehen habe:

EIMER IST IMMER FÜR MICH DA!

 Aber anscheinend sind 21.500 Servicekräfte im öffentlichen Berliner Stadtraum nicht genug:

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Potsdam – Ein Vorbild für Berlin?

In der letzten Woche erzählte mir ein guter Freund, ich werde ihn hier Oskar nennen, von seiner „Müll-Korrespondenz“ mit der Stadt Potsdam und dem daraus resultierenden Ergebnis.

Am 12. Juni 2012 schrieb Oskar an den Oberbürgermeister von Potsdam:

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4. November 2011 – Workaround + Turnaround

Dass die Berliner Straßen seit Jahren nur notdürftig repariert werden, ist ja allgemein bekannt. Dass sich dieses Phänomen nun auch auf die Stadtreinigung ausweitet, ist neu.

Failure - 3. November 2011

Workaround - 4. November 2011

Der Müll wurde entsorgt und der Mülleimer geschlossen – auch eine Möglichkeit der Reparatur. Dies hat aber einen Hundebesitzer nicht davon abgehalten, das Geschäft seines Lieblings fein säuberlich unter dem geschlossenen Müllbehälter auf einem Papiertaschentuch zu entsorgen.

Nicht nur der Hundebesitzer hat sich fast richtig verhalten, auch die Reparatur des Mülleimers ist leider nur fast richtig. Sinnvoll wäre die folgende Variante gewesen:

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19. August 2011 – Schillerpromenade, Neukölln

Eigentlich fehlt hier nur noch die Spülung und der ganze Dreck wäre weg!