Archiv der Kategorie: Ess- und Trinkgewohnheiten

Food Waste?

Letzte Woche an der Kasse im Supermarkt. Die Kundin hinter mir legte sechs Packungen á 500 ml Speiseeis auf das Band. Auf der Verpackung stand geschrieben: „Kleiner Kauf. Kleine Menge. Weniger Food Waste!

Von einer Sekunde zur anderen war ich im Müll-Modus und sprach laut vor mich her: „Dafür umso mehr Verpackungsmüll!“ Das hörte die Kundin hinter mir und blaffte mich an, ob sie mich um ihre Meinung gefragt hätte?“

Nein, das hatte sie nicht. Nachdem ich meinen Einkauf bezahlt hatte, ging es erneut in den Supermarkt, denn ich war der ganz festen Überzeugung, dass hier der Kunde mal wieder ganz kräftig übers Ohr gehauen wird, in dem ihm ein schlechtes Gewissen gemacht wird: denn Lebensmittelverschwendung, das geht ja so gar nicht!

Also, abgesehen davon, dass bei zwei 500 ml Packungen mehr Müll zusammen kommt, als bei einer 1000 ml Verpackung, versteht sich im Prinzip von selbst. Nun habe ich mir den Preis angesehen: die 500 ml Packung kostet 1,19 Euro, das entspricht 2,38 Euro auf 1000 ml; die 1000 ml Packung mit exakt dem gleichen Inhalt kostet 2,19 Euro. Das bedeutet, das neben mehr Müll auch mehr Geld für die 500 ml Packung zu bezahlen ist, nämlich 9,5 Prozent.

Aber nun zum interessantesten Punkt: Verdient dieses Eis überhaupt LEBENSMITTEL genannt zu werden?

Dieses sogenannte Schokoladeneis besteht aus Milch und Molkenerzeugnis, wobei das Verhältnis dieser zwei Zutaten nicht definiert ist. Da Zutatenlisten angeblich eine Mengenhierarchie zugrunde liegt, folgt nun Kokosfett und dann geht es erst richtig los, auf Platz 4, 5 und 6 steht ZUCKER und damit nicht auffällt, dass vermutlich der Hauptbestandteil dieses Speiseeises Zucker ist, werden drei verschiedene Zuckervarianten genutzt, nämlich Glukosesirup, Glucose-Fruktose-Sirup und auch ganz einfach nur Zucker. Schaut man sich die Nährwerttabelle an, dann erkennt man relativ schnell den Hauptanteil des Speiseeises: 22,3 g Zucker auf 100 g Eis! Da interessiert der Rest von Emulgator und Stabilisatoren schon gar nicht mehr.

Ich komme eindeutig zu dem Schluß, dass es sich, sollte man dieses Produkt vergammeln lassen, was vermutlich überhaupt nicht geht, weil es durch so viel Zucker konserviert wurde, und es in die Tonne kloppt, es sich garantiert nicht um Lebensmittelverschwendung handelt, wie es uns die Aufschrift auf der Verpackung vorgaukelt, so dass im Endeffekt doch wieder nur teuer bezahlter Müll übrig bleibt.

ER – SAUFEN

HEUTE IST FLASCHENTAG

Der Unteruckersee – Brandenburgs viertgrößter See

Foto im Archiv des Geschichtsvereins zu Prenzlau e.V.

Der See ist 7 km lang, hat eine Breite von etwas mehr als 2 m und weist ein größte Tiefe von 19 m auf.

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Prosit

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, ganz besonders, wenn er mit der Deutschen Bahn fährt.

Hier soll überhaupt nicht von Unpünktlichkeit dieses Verkehrsmittel die Rede sein, denn wenn auf etwas Verlass bei der Bahn ist, so ist es ihre Unpünktlichkeit.

Bereits vor der Reise bieten die Shopping-Malls, die Gleisanschluß besitzen, eine große Palette an Essen und Trinken an, denn schließlich soll niemand auf der Reise verhungern.

 

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Bilder einer Bombenentschärfung

Für den Freitag in der letzten Woche, dem Tag als in Berlin eine Fliegerbombe entschärft wurde, hatte ich eine Zugfahrt von Berlin Hauptbahnhof nach Köln Hauptbahnhof gebucht.

Wegen dieser Bombenentschärfung war der Hauptbahnhof eine ganze Weile außer Betrieb und die Züge starteten entweder Gesundbrunnen oder Spandau.

Ich fand mich rechtzeitig in Gesundbrunnen ein. Mein Zug nach Köln startete dann mit, wie sich die Bahn in Zeitangaben ausdrückt, 120 Minuten Verspätung, also mit zwei Stunden Verspätung.

Ich hatte also genügend Zeit, mir das Treiben auf dem Bahnsteig anzusehen.

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Unterwegs

Planten unsere Eltern- und Großelterngenerationen einen Ausflug, dann wurde schon Tage vorher überlegt, was zum Essen und zum Trinken mitgenommen werden sollte. Klassisch würde ich mal annehmen, dass es sich dabei um Kartoffelsalat mit Würstchen, Brötchen und Thermoskannen mit Tee oder Kaffee handelte – die Flasche Bier natürlich nicht zu vergessen.

1924 präsentierte Zille seine Wandervögel:

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Hoch die Tassen

Hoch die Tassen (1 von 6)

 

Vor einiger Zeit hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Kampagne „Becherheld“ ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, die Flut von Coffee-to-go-Bechern einzudämmen und mehrfach nutzbare Becher bewirbt.

Um nun einen Damm gegen die Becherflut zu bauen, hat die DUH erst einmal eine Umfrage gestartet, in der unter anderem die Erkenntnis gewonnen werden konnte, dass 87 Prozent der telefonisch befragten Bürger der Ansicht waren, dass das Trinken aus Einwegbechern schlecht für die Umwelt sei. (Diese Angabe habe ich dem Tagesspiegel vom 15.3.2016 entnommen, auf der Seite DUH habe ich nichts dazu gefunden)

Wieso ist das Trinken aus Einwegbechern schlecht für die Umwelt? Das verstehe ich nicht so richtig. Wieso schade ich der Umwelt, wenn ich irgendwelche Flüssigkeiten aus Pappbechern trinke?

 

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Plastikgabel vs Metallgabel

Dass Essen und Trinken immer mehr zu einer to-go-Angelegenheit geworden ist, darüber habe ich ja schon oft berichtet und in diversen Fotos dokumentiert.

Heute möchte ich mich einem bzw. mehreren Gegenständen widmen, die ich bisher noch nicht erwähnt habe, die sich häufig im Stadtbild finden lassen und die einen essentiellen Anteil während des To-Go-Essens haben:

 

Plastigabel vs Metallgabel-0873

DAS BESTECK

 

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Weihnachtsessen to go?

Bevor nun morgen und an den folgenden Tagen die große Weihnachtsschlemmerei beginnt, möchte ich noch einen Fund vom gestrigen Tag zur allgemeinen Kenntnis bringen.

 

Als Archäologin habe ich nun die folgenden Bemerkungen und Fragen an meine Entdeckung:

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Zu schade für den Container

In der Studie „Ermittlung der weggeworfenen Lebensmittelmengen und Vorschläge zur Verminderung der Wegwerfrate bei Lebensmitteln in Deutschland„, vorgelegt von der Universität Stuttgart – Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, sind es eindeutig die [privaten?]Haushalte, welche mit einem Mittelwert von 6.670.000 t [sechs Millionen sechshundertsiebzigtausend] pro Jahr die meisten Lebensmittel wegwerfen.

 

Heute konnte ich zum ersten Mal sehen, wie Lebensmittel im großen Stil entsorgt werden.

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Resteessen oder Reste essen

 

Heute morgen fuhr ich durch die Rehberge, vorbei am Nordostufer des Plötzensees.

Diese Uferseite wird zurzeit, natürlich aufgrund des warmen Wetters, intensivst genutzt. Menschen treffen sich dort am Abend, um sich von der schwülen Luft in der Stadt zu erholen.

Und, wie im letzten Artikel geschrieben, fühlt sich der Mensch nur wohl, wenn er viel Müll produziert. Am Uferweg stehen viele öffentliche Mülleimer, die auch wirklich genutzt werden. Heute morgen habe ich mir überlegt, ob ich nicht einmal alle Mülleimer fotografiere und einen Mülleimer exemplarisch untersuche.

Während ich so in meine Müll-Gedanken vertieft war, sah ich ein Eichhörnchen. Ich habe ein wenig gebraucht, um die Situation mit dem Eichhörnchen zu verstehen, das sich nämlich keineswegs in einer kleinen Jolle befand, sondern sich neben einem prall gefüllten Mülleimer zum Frühstück die Reste einer Wassermelone zu Gemüte führte.

Aber das war noch nicht mein einziges Mülleimer-Erlebnis an diesem Tag.

Von einem Freund bekam ich einen Link mit der Frage: „eine verwandte Seele!?“ zugeschickt.

Es gibt eine Fotografin, die sich für prall gefüllte Mülleimer begeistert. Die Fotografin heißt Madlen Hirtentreu und wer sich ihre Bilder ansehen mag, klicke auf ihren blau hinterlegten Namen.

Ich kann es nicht versprechen, aber ich hoffe, dass ich demnächst einmal, ausgerüstet mit einem großen Müllsack und Handschuhen, einen von den Mülleimern am Ufer des Plötzensees in den Rehbergen müll-archäologisch untersuchen werde. Wenn ich es getan habe, werde ich natürlich von dem Ergebnis berichten.

Ertappt!

Gemeinhin mische ich mich nicht in das Müll-Verhalten anderer Menschen ein, aber heute konnte ich mein Entsetzen nicht so richtig verbergen, als ich Ute besuchte. Lag doch auf dem Kühlschrank eine Packung Kaffeepads und dann auch noch im XL-Format.

In Utes Küche konnte ich keinen Automaten entdecken, den man benötigt, um mit Kaffeepads Kaffee zu kochen. Ich war sehr verwundert, da ich weiß, dass Ute ihren Kaffee ganz konservativ mit Filter und Filtertüte aufbrüht.

Wieso also diese Pads?

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Wow – Walk of waste

Nun weiß ich die Frage aus dem letzten Artikel „To go … aber wohin?“ kommentarlos zu beantworten.

Das schöne Herbstwetter und der heutige verkaufsoffene Sonntag werden wohl ihren Teil dazu beigetragen haben, dass sich der westliche Abschluss des Tilla-Durieux-Platzes am Potsdamer Platz nun Walk of waste nennen darf.

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Wahres Leben – 3

Vor einiger Zeit habe ich den Bericht eines Verkaufspsychologen gesehen, der ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert hat.

Dabei erwähnte er, dass in Supermärkten ganz häufig Obst oder Gemüse der gleichen Sorte und vom gleichen Hersteller sowohl verpackt als auch unverpackt nebeneinander liegen. Er wies darauf hin, dass, obwohl es sich um 100% der gleichen Sorte, die unverpackte Ware immer teurer ist als die verpackte.

WARUM das so ist, erklärte er auch: wir Konsumenten gehen nämlich davon aus, dass unverpackte Ware „frischer“ sei, was natürlich in so einem Fall absoluter Unfug ist.

Seit ich diesen Beitrag gesehen habe, habe ich im Supermarkt meine Augen offen gehalten und heute war es endlich so weit: KIWIS

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„Bei IKEA soll niemand hungrig nach Hause gehen!“

Diesem Aufruf des unmöglichen Möbelhauses aus Schweden scheinen viele Kunden Folge zu leisten.

Anreise

Fährt man mit dem Bus M 46 zu IKEA-Tempelhof am Sachsendamm und steigt an der Haltestelle Reichartstraße aus, so richtet sich der Blick schnell auf ein blau-gelbes Banner mit der Aufschrift: „Kurzer Fußweg zu IKEA“

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