Archiv für den Monat: September 2011

Berliner Flaschen – Teil 1

Gestern veranstaltete glas + bild einen facettenreichen Müll-Abend.

Während der Veranstaltung präsentierte Cristian Loaiza sein neuestes Buch „Alcohol“.

Jeder wird sich nun fragen, was ein solches Buch mit Müll zu tun hat. Die Antwort ist sehr einfach: das Buch ist in Flaschen publiziert!

Jede der 45 Buchseiten steckt zusammengerollt in einem leeren Flachmann, der auf Berliner Straßen, Parks … eingesammelt wurde. Wer ein solches Flaschen-Buch erwerben möchte, kann Kontakt über milena berlin aufnehmen, allerdings sollte man vor dem Kauf des Buches beachten, dass es ein wenig mehr Platz im Regal benötigt als ein herkömmliches Buch.

Berliner Flaschen finden sich überall. Hier eine kleine Auswahl:

 

Baumflaschen 

 

Baumscheibenflasche 

 

Bushaltestellenflaschen 

 

Kellerfensterflasche Parkflaschen Türsteherflasche

Henker, Huren und die Anfänge der Berliner Stadtreinigung

Wie während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in allen europäischen Städten üblich, so auch in Berlin, liefen die Schweine frei in den Gassen herum und kümmerten sich um die auf den Straßen liegenden Abfälle: sozusagen eine biologische Müllabfuhr, die ihrerseits wiederum zu Verschmutzungen führte.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde in Berlin erstmalig eine Art öffentliche Straßenreinigung eingeführt, die sich allerdings hauptsächlich auf Selbstmörderleichen und Tierkadaver bezog.

Mit der Entsorgung dieser Dahingeschiedenen wurden die Henker betraut, die wahrscheinlich durch ihre berufliche Todesnähe den Stadtoberen für diese Aufgabe prädestiniert erschienen.

Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren die Herren Henker wohl nicht mehr in der Lage, diese Aufgabe allein zu bewältigen, so dass Hilfskräfte eingestellt werden mussten.

Diese Hilfskräfte wurden aus dem Kreis der Huren rekrutiert, da man der Ansicht war, dass diese Frauen die Straßen mehr nutzen als andere brave Bürger.

Die Tätigkeiten als Straßenreiniger oblag bis ins frühe 18. Jahrhundert den Berliner Henkern und ihren Helferinnen.

 

5. September 2011 – Berliner Lifestyle

„Wir versprechen uns von einem Alkoholverbot nichts. Wir haben den Eindruck, dass die Flasche Bier oder anderes in Berlin zum Lifestyle gehört.“

So der BVG-Sprecher Klaus Wazlak zu dem Alkoholverbot im öffentlichen Nahverkehr in Hamburg.

U-Bhf Bernauer Str.

Eigentlich wollte ich nur eine leere Sektflasche fotografieren, die an der U-Bahnkante abgestellt worden war. Dann dachte ich mir, dass ich die Flasche auch noch mit einem U-Bahnwagen fotografieren will und wartete auf die einfahrende U-Bahn.

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