Kehrwoche

Wenn die Schwaben schon dabei sind, Preußens Hauptstadt zu erobern, so wurde es Zeit, mich auf eine kleine Forschungsreise in die schwäbische Hauptstadt zu begeben.

Ich kam sehr spät abends in einem kleinen ruhigen Stadtteil an und als ich die U-Bahn, die eigentlich eine Straßenbahn ist, verließ, wurde sofort mein müll-archäologischer Forschungsdrang befriedigt.

Ein Kleidercontainer, belagert von zivilisatorischen Artikeln, die nicht mehr gebraucht wurden.

Müllsäcke

Waschbecken

Aber am nächsten Morgen war alles verschwunden. Ich dachte immer die Heinzelmännchen wohnen in Köln. Nun bin ich der Ansicht, dass sie nach Schwaben auswanderten, nachdem die neugierige Schneidersfrau sie vertrieben hat.

Übervolle Mülleimer mit Pappbechern, die auch mal als Baumschmuck verwendet wurden, Müll-gefüllte Einkaufswagen, Zigarettenkippen auf der Straße – alles nichts Besonderes, eben das ganz normale Müllverhalten wie vermutlich in der ganzen Republik. Von Kehrwoche war nicht viel zu merken. Vielleicht liegt dieses ganz normale „Wir-entsorgen-unseren-Müll-auf-der-Straße-Verhalten“ ja an den vielen Neig’schmeckten, die Stuttgart aufgenommen hat. Was aber nicht so ganz stimmen kann, da der Berliner Prenzlauer Berg nicht gerade vor Sauberkeit strotzt.

 

 

Am Abend kehrte ich wieder mit der U-Bahn [Straßenbahn] heim und siehe da, wieder gab es an dem Kleidercontainer eine Überraschung.

 

 

Diesmal war es ein Bürostuhl, der zwar nicht neben, aber in der Nähe des Kleidercontainers abgestellt worden war. Ich versuchte nun im Dunkeln, diesen Stuhl so zu fotografieren, dass auch der Container auf dem Foto zu sehen ist.

Ja, und dabei geschah es:

Ich trat in etwas sehr Weiches [vermutlich auch Warmes], das dann, als ich die Wohnung erreichte, auch noch sehr stank. Nun dürfen alle mal raten, was das wohl war.

Meine kleine Reise nach Stuttgart hat gezeigt, dass die Schwaben, die ja bekanntlich alles können, außer Hochdeutsch, auch „in Müll können“ und dieses Verhalten unterscheidet sich überhaupt nicht von dem in Preußen.

4 Gedanken zu „Kehrwoche

  1. Schäfer Rainer

    Abfall Robin Hood sagt: Das überall in der Republik die gleichen Bilder zu finden sind, liegt daran das die Pläne der Stadtreinigung noch nicht an das Konsumverhalten der Menschen angepasst sind.
    Heutzutage geben die Leute mehr Geld aus für Takeaway Produkte, da das Geld für den Hausbau eh nicht reicht.
    Täglich finde ich neue Produkte im Straßengraben, zum teil nur angeknabbert weil sie absolut new nicht schmecken.
    Und ich Glaube mittlerweile, das manche Produkte die in der Umwelt rumfliegen, einfach nur dumm machen.
    Liebe Grüße aus Kröv Rainer Schäfer

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