Muttersprache

am 21. Februar war der Internationale Tag der Muttersprache. An diesem Tag veröffentlichte die BSR auf Instagram ein „Papierkorb-Foto“:

im mitgelieferten Text hieß es:

Heute präsentieren wir mutterkorrekt in einwandfreiem Deutsch: den Papierkorb. Denn heute ist Tag der Muttersprache.

Ich habe ja schon einmal etwas über Sprache geschrieben und wie sich die Bedeutung von Wörtern ändern kann.

Nun stelle ich in der letzten Zeit immer häufiger fest, dass in allen Medien eine neue Schreib- und Sprechweise auftaucht, die als inklusiv verstanden, Frauen extremst diskrimiert:

Ich meine damit, dass in gesprochenen Medien nun immer häufiger an ein grammatikalisch maskulines Geschlecht ein abgehacktes „innen“ oder „in“ gesprochen wird. In Printmedien tauchen dann im selben Fall „Doppelpunkte“ oder „Sternchen“ auf, hinter denen dann geINNT wird.

„Innen“ ist ein Adverb und „In“ ist eine Präposition. Wieso werde ich als Frau auf ein Adverb oder eine Präposition reduziert? Bei dieser Sprech- und Schreibweise verliert jede Frau ihre Persönlichkeit, wird zu einem Anhängsel eines grammatikalisch maskulinen Genus, das überhaupt nichts mit dem biologischem Geschlecht zu tun hat. Hier werden Äpfel mit Birnen gleichgesetzt, von Inklusion keine Spur und als Frau bleibe ich außen vor.

Auffällig ist, dass sich, subjektiv betrachtet, vor allem Frauen sehr bemüßigt fühlen, diese neue Schreib- und Sprechweise anzuwenden. Ich kann einfach nicht verstehen, warum Frauen, die darauf aufmerksam machen wollen, dass es mehr als ein biologisches Geschlecht gibt, sich selbst auf ein geschlechtsloses Adverb oder eine Präposition reduzieren.

Mittlerweile schalte ich Radio oder Fernsehen ab, sobald geInnt wird, Texte mit Doppelpunkt oder Sternchen stören meinen Lesefluss so immens, dass ich diese Texte nicht mehr lese.

Warum schreibt oder spricht man nicht von „Journalistinnen und Journalisten“ – zu viel Text, zu viel Sendezeit? Anfang der Woche war in einem Beitrag von Deutschlandfunk doch wahrhaftig von Arzt*In die Rede!

Das Kleid, der Rock, heute weibliche Bekleidungsstücke, sind grammatikalisch nicht feminin. Bisher ist noch niemand auf die Idee gekommen, von „die Kleid“ und „die Rock“ zu sprechen, deshalb

haut die so genannte gendergerechte Sprache „Innen in“ den oben abgebildeten Papierkorb.

2 Kommentare zu “Muttersprache”

  1. Marianne schrieb:

    Mrz 04, 21 at 11:00

    Eva, Du sprichst mir aus der Seele.

    Gleichberechtigung war für uns in den 70er/80er Jahren geradezu existenziell als Herausforderung in Job, Familie und Politik mit Handlungsbedarf ;-)) .

    So hatte ich mir das nicht vorgestellt, und meine Mitstreiterinnen übrigens auch nicht! Mannomann….

  2. Usch schrieb:

    Mrz 06, 21 at 23:19

    Recht hast Du mal wieder, Eva !
    Was macht man bloß mit unserer Sprache?
    Diese oft unsinnigen Anhängsel.
    Stellt Euch mal ein paar Wörter mit diesen Anhängseln In/Innen vor, z. B.
    Feigling, Schwächling, Günstling,
    Liebling, Lump, Memme, Schlappschwanz,
    Vorbild, Nichtsnutz, Oberhaupt, Guru,
    Fähnrich, Gefreiter, Dummkopf…. u. a. m.
    ?????


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