Mittlerweile werden neben Batterien auch Leuchtmittel gesammelt.
Und damit diese bei „Einwurf in die Tonne“ nicht beschädigt werden, gibt es 15 kleine Fächer, ähnlich einem Eierkarton, in welche das jeweilige Leuchtmittel zur Entsorgung gelegt werden kann.
Letzte Woche an der Kasse im Supermarkt. Die Kundin hinter mir legte sechs Packungen á 500 ml Speiseeis auf das Band. Auf der Verpackung stand geschrieben: „Kleiner Kauf. Kleine Menge. Weniger Food Waste!„
Von einer Sekunde zur anderen war ich im Müll-Modus und sprach laut vor mich her: „Dafür umso mehr Verpackungsmüll!“ Das hörte die Kundin hinter mir und blaffte mich an, ob sie mich um ihre Meinung gefragt hätte?“
Nein, das hatte sie nicht. Nachdem ich meinen Einkauf bezahlt hatte, ging es erneut in den Supermarkt, denn ich war der ganz festen Überzeugung, dass hier der Kunde mal wieder ganz kräftig übers Ohr gehauen wird, in dem ihm ein schlechtes Gewissen gemacht wird: denn Lebensmittelverschwendung, das geht ja so gar nicht!
Also, abgesehen davon, dass bei zwei 500 ml Packungen mehr Müll zusammen kommt, als bei einer 1000 ml Verpackung, versteht sich im Prinzip von selbst. Nun habe ich mir den Preis angesehen: die 500 ml Packung kostet 1,19 Euro, das entspricht 2,38 Euro auf 1000 ml; die 1000 ml Packung mit exakt dem gleichen Inhalt kostet 2,19 Euro. Das bedeutet, das neben mehr Müll auch mehr Geld für die 500 ml Packung zu bezahlen ist, nämlich 9,5 Prozent.
Aber nun zum interessantesten Punkt: Verdient dieses Eis überhaupt LEBENSMITTEL genannt zu werden?
Dieses sogenannte Schokoladeneis besteht aus Milch und Molkenerzeugnis, wobei das Verhältnis dieser zwei Zutaten nicht definiert ist. Da Zutatenlisten angeblich eine Mengenhierarchie zugrunde liegt, folgt nun Kokosfett und dann geht es erst richtig los, auf Platz 4, 5 und 6 steht ZUCKER und damit nicht auffällt, dass vermutlich der Hauptbestandteil dieses Speiseeises Zucker ist, werden drei verschiedene Zuckervarianten genutzt, nämlich Glukosesirup, Glucose-Fruktose-Sirup und auch ganz einfach nur Zucker. Schaut man sich die Nährwerttabelle an, dann erkennt man relativ schnell den Hauptanteil des Speiseeises: 22,3 g Zucker auf 100 g Eis! Da interessiert der Rest von Emulgator und Stabilisatoren schon gar nicht mehr.
Ich komme eindeutig zu dem Schluß, dass es sich, sollte man dieses Produkt vergammeln lassen, was vermutlich überhaupt nicht geht, weil es durch so viel Zucker konserviert wurde, und es in die Tonne kloppt, es sich garantiert nicht um Lebensmittelverschwendung handelt, wie es uns die Aufschrift auf der Verpackung vorgaukelt, so dass im Endeffekt doch wieder nur teuer bezahlter Müll übrig bleibt.
Da wo ich wohne, gehe ich meistens in einem Supermarkt einkaufen, der damit wirbt, dass er „konsequent preiswert“ sei. Wie preiswert, das konnte ich heute erleben.
Mitten in der Pampa, die nächsten Ortschaften sind ein wenig entfernt, steht ein Bushäuschen.
Die Funktion dieses Bushäuschens beschränkt sich aber nicht nur auf das Warten des nächsten Busses. Sollte die Warterei zu lange dauern und sich dem Menschen natürlichster Abfall zu Wort melden, so ist in diesem Bushäuschen auch dafür Abhilfe gesorgt.
Vielleicht ist es etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man keinen von vier Seiten abgeschlossenen Raum für die „Privete“ hat, aber schon im alten Rom saß man gemeinsam in kommunalen Toilettenhäusern und machte dort seine Geschäfte, so dass man diese Bedürfnisanstalten auch „Geschäftshäuser“ hätte nennen können. In China gab und gibt es vermutlich noch solche Gemeinschaftstoiletten in den Hutongs und wer einmal in der Mongolei war, wird sich gut an die Toiletten erinnern, die nach vorne hin geöffnet sind, so wie das hier vorgestellte uckermärkische Bus- und Klohäuschen in „Personalunion“.
Dieses luxuriöse Bus-Klo-Häuschen hätte Lieselotte von der Pfalz, der Schwägerin des französischen Sonnenkönigs in Versailles sicherlich gefallen. In einem Brief vom 9. Oktober 1694 schrieb sie an ihre Tante Sophie von der Pfalz:
„Sie sind in der glücklichen Lage, scheißen gehen zu können, wann Sie wollen, scheißen Sie also nach Belieben. Wir hier sind nicht in derselben Lage, hier bin ich verpflichtet, meinen Kackhaufen bis zum Abend aufzuheben; es gibt nämlich keinen Leibstuhl in den Häusern an der Waldseite. Ich habe das Pech, eines davon zu bewohnen und darum den Kummer, hinausgehen zu müssen, wenn ich scheißen will, das ärgert mich, weil ich bequem scheißen möchte, und ich scheiße nicht bequem, wenn sich mein Arsch nicht hinsetzen kann. Dazu wäre noch zu bemerken, daß uns jeder beim Scheißen sieht: Da laufen Männer, Frauen, Mädchen und Jungen vorbei, Pfarrer und Schweizergarden können einander zusehen; nun, kein Vergnügen ohne Mühe und wenn man überhaupt nicht scheißen müßte, dann fühlte ich mich in Fontainebleau wie der Fisch im Wasser.“ (https://weheklag.wordpress.com/2018/06/22/liselottescheisse1694/ – Abruf 8.3.2024)
An der L 25 in der Nordwestuckermark wird man vielleicht beim „Kacken“ hin und wieder von einem Auto überrascht, aber weder Männer, Frauen, Mädchen noch Jungen laufen vorbei, Pfarrer und Schweizergarden erst recht nicht, man kann hier sein Geschäft eigentlich in sehr ruhiger und natürlicher Umgebung verrichten.
Nachtrag vom 11. März 2024
Gestern habe ich einen Ausflug in das Dorf Ehm Welks gemacht: nach Biesenbrow.
In dem Ort gibt es mehrere Hinweistafeln auf Ehm Welk und die „Heiden von Kummerow“, dabei kann man auch etwas über die Insthäuser und ihre Bewohner lernen, so zum Beispiel, dass diese ihre Notdurft auch ganz ohne Häuschen verrichteten, so wie es auch Liselotte von der Pfalz beschrieb.
Also, nicht nur fremde Länder, sondern auch alte Kulturen, andere Sitten!
Last but not least: „Eine der wohl offensichtlichsten Besonderheiten der Ortschaft ist die einzigartige Dorfstruktur. In dem kleinen Ort gibt es lediglich eine Straße, welche zu Ehren Ehm Welks vor einigen Jahren zur Heidenstraße umbenannt wurde. Die anderen Abzweige von der ehemaligen Dorfstraße werden als Zollende, Springenden, Hirtenende, Hofende und Ziegeleiende bezeichnet – ein Dorf mit fünf Enden also.“ (https://www.angermuende.de/ortsteile/biesenbrow/, Abruf 11.3.24)
Heute habe ich eine fröhliche Landpartie in der Uckermark unternommen und habe mir Kirchen aus dem 13. und 14. Jahrhundert angesehen, die sowohl Feldsteine als auch Ziegelsteine als Baumaterial aufweisen. Eine Handvoll gibt es davon schon in der Uckermark.
Das schönste Beispiel für ein solches Zusammenspiel ist die Heiliggeist-Kapelle in Prenzlau aus der 1. Häfte des 14. Jahrhunderts.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, ganz besonders, wenn er mit der Deutschen Bahn fährt.
Hier soll überhaupt nicht von Unpünktlichkeit dieses Verkehrsmittel die Rede sein, denn wenn auf etwas Verlass bei der Bahn ist, so ist es ihre Unpünktlichkeit.
Bereits vor der Reise bieten die Shopping-Malls, die Gleisanschluß besitzen, eine große Palette an Essen und Trinken an, denn schließlich soll niemand auf der Reise verhungern.
Dabei geht es um einen Straßenkehrer Monsieur Franceschet, der auf TikTok über den Pariser Müll berichtet und mit seinen Followern gemeinsam per Chat am Frühstückstisch sitzt. Weiterlesen →
Vor ein paar Wochen habe ich einen Vortrag zu dem Thema „Was bleibt? Leben wir in einem Plastikzeitalter“ gehalten.
Um die Zuhörer in das Thema der Müll-Archäologie einzuführen, habe ich unter anderem darauf hingewiesen, dass jedes Objekt, welches man auf der Straße findet, das Potenzial hat, im Museum zu landen.
Seit einigen Tagen beschäftige ich mich mit den Fragen „Was bleibt? Leben wir in einem Plastikzeitalter?“
Mittlerweile habe ich Albträume von den Unmassen an Plastikverpackungen, die mir in jedem Geschäft, egal ob Supermarkt, Drogerie, Schreibwarenhandel und so weiter, begegnen.
Heute bekam ich eine Mail aus der TU Berlin mit dem Aufruf an einer Befragung zur Abfalltrennung und Verpackung für eine Bachelorarbeit teilzunehmen. Das habe ich auch getan. Hier der Link zum
Auf der Landesgrenze Brandenburg / Mecklenburg-Vorpommern liegt, ganz in der Nähe des Geburtshauses von Max Schmeling in Klein Luckow, der Demenz-See.
Der Demenz-See ist einer der schönsten Seen des Kreises. Seine Ufer sind auf weite Strecken mit Bäumen und Sträuchern bewachsen und allenthalben von Schilf umsäumt. Durch eine kleine, etwa von der Mitte des Westufers vorspringende, bewaldete Halbinsel wird der See in einen nördlichen und einen südlichen Abschnitt gegliedert. Wunderschöne Ausblicke bieten sich von der Spitze dieser Halbinsel an.*
Letzte Woche habe ich nach langer Zeit endlich den Text für ein neues Buch fertiggestellt.
In dem Buch lernt man einerseits etwas über die größte Sammlung prähistorischer Mahlsteine in der Uckermark und andererseits gibt es einen Einblick in die Geschichte der Mahlgeräte von den Anfängen vor 8000 Jahren bis zur Windmühle.
Zum wirklich täglichen Leben gehört auch der Gang zur Toilette. Dort entsorgt jeder Mensch jeden Tag den Müll, den sein Körper nicht mehr verwerten kann und deshalb ausscheidet.
Welche Leistung unser Körper damit vollbringt, ist wunderbar in dem Kinderbuch „Die Kackwurstfabrik“ beschrieben.
Vor ein paar Tagen war ich in einer Filiale der Hofpfisterei, um mir eine Brezen zu kaufen.
Die junge Verkäuferin packte mir die Brezen, die schon in einer kleinen Papierverpackung steckte, in eine große Papiertüte und wollte mir dann noch eine Papierserviette in die große Tüte stecken.
Japan-Reisende haben mir Bilder vom Strand geschenkt. Jeder kann sich ein eigenes Bild vom Müll im Meer machen, in dem er auf ein beliebiges Foto klickt.
Das ist ein Sühnekreuz, es steht an der Bundesstraße 198 in der Uckermark, in der Nähe von Prenzlau.
Sühnekreuze sind Steinkreuze, die im Mittelalter im Zusammenhang mit einem Richterspruch, gemeinhin handelte es sich um Mord, vom Täter aufgestellt wurden, um seine Tat zu sühnen.
Zurzeit beschäftige ich mich mit Gegenständen, die häufig nutzlos in der Gegend herumliegen und denen auch archäologisch nur wenig Beachtung geschenkt wird, es sei denn, ein Vertreter dieser Gattung ist aus Basaltlava hergestellt, kommt aus der Eifel und wurde von den Römern bis nach Britannien exportiert.
Die Rede ist von Reibplatten, Mahltrögen und Drehmühlen.
Für den Freitag in der letzten Woche, dem Tag als in Berlin eine Fliegerbombe entschärft wurde, hatte ich eine Zugfahrt von Berlin Hauptbahnhof nach Köln Hauptbahnhof gebucht.
Wegen dieser Bombenentschärfung war der Hauptbahnhof eine ganze Weile außer Betrieb und die Züge starteten entweder Gesundbrunnen oder Spandau.
Ich fand mich rechtzeitig in Gesundbrunnen ein. Mein Zug nach Köln startete dann mit, wie sich die Bahn in Zeitangaben ausdrückt, 120 Minuten Verspätung, also mit zwei Stunden Verspätung.
Ich hatte also genügend Zeit, mir das Treiben auf dem Bahnsteig anzusehen.
Schon bereits zwei Mal habe ich über das Phänomen des Lifehacks im öffentlichen Leben geschrieben. Lifehacks entfremden den Ursprungszweck eines Gegenstandes, um ihn für völlig andere Vorhaben einzusetzen.
Im Augenblick bin ich mit archäologischen Arbeiten im Haus beschäftigt, das heißt, ich lege einen alten Steinfußboden frei – leider kein antikes Mosaik -, der mit Korkplatten bedeckt wurde. Die Korkplatten sind also jünger als der Steinfußboden, was unter dem Steinfußboden kommt, will ich im Augenblick nicht wissen.
Die Korkplatten wurden großflächig auf dem Steinfußboden verklebt, so dass ich nicht nur mit dem Entfernen der Korkplatten beschäftigt bin, sondern mir auch noch Gedanken darüber machen muss, wie ich die Kleberreste von den Steinplatten entfernt bekomme.
Gemeinhin assozieren wir Kreide mit einer Schultafel, auch wenn dies nicht mehr lange der Fall sein wird, denn irgendwann werden alle Schultafeln durch Smartboards ersetzt sein.
Geologen bezeichnen die letzte Periode des Erdmittelalters als Kreidezeit. Diese Zeit begann vor 145 Millionen Jahren und dauerte 80 Millionen Jahre. In dieser Zeit lebten mehr Dinosaurier als vorher und Menschen gab es noch keine.
Am Montag fand die Auftaktveranstaltung der Europäischen Woche der Abfallvermeidung 2017statt, die in diesem Jahr vom 18. bis zum 26. November, wie im Titel schon erwähnt, in ganz Europa zelebriert wird.
WWW = Worldwide Waste
.
Die Eröffnungsveranstaltung in Berlin stand unter der Maxime den Dingen ein zweites Leben zu geben und statt Dinge wegzuwerfen, diese mal zu reparieren,
soll Berlin-Neukölln werden und seinen Status als Schmuddel-Bezirk verlieren, weshalb man sich dort so einige Aktionen und Gegenstände einfallen lässt, die für mehr Sauberkeit im Bezirk sorgen sollen. Auf einen dieser Gegenstände bin ich gestern gestoßen:
Planten unsere Eltern- und Großelterngenerationen einen Ausflug, dann wurde schon Tage vorher überlegt, was zum Essen und zum Trinken mitgenommen werden sollte. Klassisch würde ich mal annehmen, dass es sich dabei um Kartoffelsalat mit Würstchen, Brötchen und Thermoskannen mit Tee oder Kaffee handelte – die Flasche Bier natürlich nicht zu vergessen.
Bei einem Gang durch die Stadt in der letzten Woche begegnete mir nicht nur ein Stuhl, nein, gleich mehrere einzelne Stühle kreuzten meinen Weg.
Natürlich waren alle Stühle zu verschenken. Bei dem obigen Stuhl gefiel mir die Positionierung besonders gut:
Dort wo schon eine Sitzgelegenheit vorhanden ist, wird noch eine zweite geschaffen, damit der Geschenkartikel gut zur Geltung kommt.
Ein anderer Stuhl, vor einer Hauswand und umrahmt von anderem Hausrat, lud zum Verweilen ein, unter der Voraussetzung, dass es nicht regnet.
Hingegen hat sich der Schenker bei diesem Stuhl richtig Gedanken gemacht und den Stuhl in den Hauseingang gestellt, so dass er auch bei nassem Wetter nicht leidet und sich der ein oder andere Passant bei Regen hier eine trockene und ruhige Minute Erholung können kann.
Ob es sich bei diesem Stuhl um eine offenes Denkmal oder Kunst handelt, entscheide der Leser bitte selbst.
Müll-Archäologische Überlegungen
Ob dieser Häufung von Stühlen im öffentlichen Raum und meines Ganges in der Stadt lag natürlich die Assoziation des Stuhl-Ganges auf der Hand.
Im Deutschen und auch im Englischen bezeichnet Stuhl <stool> nicht nur eine Sitzgelegenheit, sondern auch die menschlichen Ausscheidungen.
Bereits im 15. Jahrhundert findet sich im Oxford English Dictionary die Bezeichnung „close stool“. Ob sich das Wort Stuhl, was in unserem heutigen Sprachgebrauch auch als Synonym für Fäkalie benutzt wird, nun von dem Sitzmöbel ableitet, welches benutzt wurde, um in geschlossenen Räumen seine Notdurft zu verrichten, oder ob sich die Bezeichnung Stuhl für das Sitzmöbel von den Exkrementen ableitet, die in einem Behälter unter der Sitzfläche des Stuhles aufgefangen wurden, habe ich nicht klären können.
Ich jedenfalls hatte im doppelten Sinne des Wortes einen netten müll-archäologischen Stuhl-Gang; denn der uns allen bekannte Stuhlgang ist sozusagen der wirklich von uns selbst produzierte Müll, es sind die Reste, die für unseren Körper wertlos geworden und deshalb abgegeben werden – nicht verschenkt!
Wie in jedem Haushalt, so zerbrach auch bei mir ein Trinkglas. Der schon mehrfach erwähnte Gatte, vollkommen unwissend in Bezug auf Mülltrennung, fragte, in welche Tonne denn nun dieser Abfall gehöre.
Wie es meine Leidenschaft zum menschlichen Müllverhalten nun so mit sich bringt, wusste ich natürlich, dass ein Glas zum Trinken nicht in die Glastonne, sondern in den Restmüll, sprich in die schwarze Tonne, gehört.
Dort ist unser zerbrochenes Wasserglas auch letztendlich gelandet, denn irgendwann war der häusliche Restmülleimer voll …
sich in der nächsten Zeit sicher viele Berlinale Besucher, aber auch ganze Heerscharen von Obst, Gemüse, Fertiggerichten, Salaten … schmeißen sich täglich in Schale.
Fast 50 Jahre war dieser Slogan einer großen Elektromarke in fast allen deutschen Köpfen verankert, bis er 2004 nicht mehr politisch bzw. gender-gerecht war und durch den Spruch „Heute leben“ abgelöst wurde. Diese Werbebotschaft überstand aber noch nicht einmal zehn Jahre, denn 2013 wurde sie durch „Mehr als Technik“ abgelöst“.
Nun habe ich mir keine neue Spülmaschine von dieser oben genannten Firma gekauft, sondern von einer anderen großen Haushaltsgeräte herstellenden Firma, die ebenfalls mit „B“ beginnt.
Macht dies doch nichts, da fast alle Geschirrspüler baugleich sind und sich im Prinzip nur im Designdetail unterscheiden.
Seit einiger Zeit bin ich die stolze Besitzerin von ungefähr 50 Kubikmeter Stroh.
Wie unschwer an den Bildern zu erkennen, lagert dieses Stroh seit mindestens 40 Jahren im Dach eines alten Stalles und ruiniert so langsam aber sicher den Dachstuhl. Deshalb muss es entsorgt werden. Hat schon einmal jemand versucht, 50 Kubikmeter Stroh los zu werden?
Blumenkästen im öffentlichen Raum erfreuen sich mitunter eines Funktionswandels.
Lifehacks oder zu Deutsch Lebens-Kniffe sind Kunstgriffe oder Tricks mit denen eine einfache, nicht offensichtliche bzw. ungewöhnliche Lösung von Problemen erzielt werden kann.
Cereja ist wieder in Brasilien und hat mir zum Osterfest sozusagen ein Müll-Osterei geschenkt. Hier ihr Bericht:
GLASRECYCLING À LA BRÉSILIENNE
Die hölzernen Müllablagen – teilweise aus Stein oder Metall, auf dem Pfahl einen steinernen oder gitter ähnlichen Korb mit Design zu erwerben – in der kleineren Ausgabe haben wohl den Sinn, nicht zu viel Müll in Plastiktüten zu stapeln, um die schwarzen Geier, urubus , nicht so schnell anzulocken.
Vor einiger Zeit hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Kampagne „Becherheld“ ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, die Flut von Coffee-to-go-Bechern einzudämmen und mehrfach nutzbare Becher bewirbt.
Um nun einen Damm gegen die Becherflut zu bauen, hat die DUH erst einmal eine Umfrage gestartet, in der unter anderem die Erkenntnis gewonnen werden konnte, dass 87 Prozent der telefonisch befragten Bürger der Ansicht waren, dass das Trinken aus Einwegbechern schlecht für die Umwelt sei. (Diese Angabe habe ich dem Tagesspiegel vom 15.3.2016 entnommen, auf der Seite DUH habe ich nichts dazu gefunden)
Wieso ist das Trinken aus Einwegbechern schlecht für die Umwelt? Das verstehe ich nicht so richtig. Wieso schade ich der Umwelt, wenn ich irgendwelche Flüssigkeiten aus Pappbechern trinke?
Nachdem mir letzte Woche in einem Zeitungsartikel die Verbindung von Kaffeesatz und Müll nicht gefallen hat, ergab es sich, dass ich am darauf folgenden Tag mit einem Journalisten einen müll-archäologischen Spaziergang in Berlin unternahm. Dabei entgleiste ich sprachlich, indem ich das Wort BIOMÜLL in den Mund nahm.
Erst als mich der Journalist darauf aufmerksam machte, begann ich mir über das Wort BIOMÜLL Gedanken zu machen, das sicher nicht nur ich gedankenlos verwende.
Im heutigenTagesspiegel befand sich ein Artikel über die innovative Idee eines Berliner Start-Upers, der aus Kaffeesatz Kaffeetassen herstellt.
Zunächst fand ich die Idee ja ganz nett, aber als ich dann lesen musste, dass „Kaffeesatz nicht umweltschädlich ist, aber viel Müll macht„, war ich überhaupt nicht mehr „amused“.
Wie ist der Redakteur auf die Idee gekommen, Kaffeesatz als MÜLL zu bezeichnen?
Noch haben wir die dunkle Jahreszeit, auch wenn ab Februar die Helligkeit rapide zunimmt, aber das derzeit trübe Wetter hat zur Folge, dass wir häufig noch den ganzen Tag das elektrische Licht in unseren Wohnung brennen lassen.
Um Räume zu erleuchten, bedarf es für den modernen Menschen nur eines kleinen Schalters, der auch leicht zu bedienen ist und schon erstrahlen Räume in unterschiedlicher Helligkeit. Das war nicht immer so.
Dass Essen und Trinken immer mehr zu einer to-go-Angelegenheit geworden ist, darüber habe ich ja schon oft berichtet und in diversen Fotos dokumentiert.
Heute möchte ich mich einem bzw. mehreren Gegenständen widmen, die ich bisher noch nicht erwähnt habe, die sich häufig im Stadtbild finden lassen und die einen essentiellen Anteil während des To-Go-Essens haben:
Bevor nun morgen und an den folgenden Tagen die große Weihnachtsschlemmerei beginnt, möchte ich noch einen Fund vom gestrigen Tag zur allgemeinen Kenntnis bringen.
Als Archäologin habe ich nun die folgenden Bemerkungen und Fragen an meine Entdeckung:
Die dritte Adventskerze brennt und es sind nur noch elf Tage bis zur Bescherung.
Anlass für eine große Berliner Tageszeitung heute im Wirtschaftsteil einen Artikel dem Verpackungspapier zu widmen: „Schön verpackt“ heißt der Titel und im Untertitel, dass „Nicht nur was drin ist, zählt. Auch das Drumherum wird wichtiger. Die Deutschen geben immer mehr Geld für teures Geschenkpapier aus.“ (Der Tagesspiegel, 13.12.2015, S.22)
Leider hatte ich bisher müll-archäologisch noch nicht die Gelegenheit, die ganze Bescherung nach der Bescherung zu fotografieren, da sich das Auspacken von Weihnachtsgeschenken nicht im öffentlichen, sondern im privaten Raum vollzieht. Interessant wäre deshalb ein Blick in die Hausmülltonnen nach dem 24. Dezember.
Verpackte Geschenke steigern die Neugier und sind immer mit einer positiven Erwartung verbunden. Wird diese positive Erwartung nicht erfüllt, nennt man das Enttäuschung, auch wenn diese in teurem Geschenkpapier serviert wurde.
Eigentlich wollte ich den heutigen Artikel am 6. Dezember veröffentlichen, ist doch mein heutiges müll-archäologisches Objekt eng mit dem Nikolaustag in Deutschland verknüpft: dem Schuh oder besser gesagt, den Schuhen.
Schuhe sind in Märchen bevorzugte Accessoires. Neben den gesammelten Märchen der Gebrüder Grimm, in denen ein gestiefelter Kater durch die Welt wandelt und sich Mädchen die Füsse oder Zehen abhacken, damit sie in Schuhe passen, widmete Hans Christian Andersen roten Schuhen ein Märchen und Dorothy erlaubten die roten Schuhe der bösen Hexe des Westens wieder nach Kansas zurückzukehren.
Seit Menschengedenken begleiten Schuhe den Menschen durch die Weltgeschichte. Einen sensationellen Fund machten Archäologen in Armenien, als sie einen Schuh ausgruben, der in das Jahr 3.500 vor der Zeitrechnung datiert und auch der allen wohl bekannte Ötzi trug 250 Jahre später mit Heu gefüllte Schuhe auf seinem Weg in die Ötztaler Alpen.
Heute gibt es mal einen archäologisch angehauchten Beitrag. So wie Wörter aus unserem Sprachgebrauch verschwinden, so verschwinden auch Techniken, wie zum Beispiel das Einwecken.
In den Zeiten, als es noch keine Supermärkte gab, war der Mensch darauf angewiesen, seine Speisen haltbar zu machen, damit er während des Winters auch etwas zu essen hatte, denn schließlich hält Homo sapiens sapiens ja keinen Winterschlaf und der angefutterte Speck hält auch nicht lange vor, wenn es draußen kalt ist.
Der Mensch entwickelte also Methoden, um seine Lebensmittel zu konservieren.
Vor kurzem wurde ich von der Firma Resorti um ein Interview gebeten. Hier kann man viele Dinge rund um die Müllbeseitung kaufen, aber auch STADTMOBILIARwird offeriert.
Dieses Wort – Stadtmobiliar – tauchte in einer Interviewfrage auf und ich war ganz verblüfft, kannte ich diesen Ausdruck doch nicht, hatte aber sogleich viele Assoziationen.
Als Stadtmobiliar werden auf der Internetseite genannt: Geländer, Parkbänke, Poller & Absperrpfosten, Fahrradständer, Wartehallen und Überdachungen, Outdoor Fitnessgeräte, Pflanzkübel, Verkehrsspiegel, Baumschutzgitter, Baumroste und Schutzbügel.
Poller
Pflanzkübel
Parkbank
Fahrradständer
Im ersten Augenblick konnte ich diese Gegenstände überhaupt nicht mit Mobiliar verbinden, vielleicht noch die Parkbänke. Unter Mobiliar verstehe ich Gegenstände, mit denen ich meine Wohnung ausstatte, so wie im Duden beschrieben, als die Gesamtheit der Möbel und Einrichtungsgegenstände einer Wohnung.
Aber auch eine Stadt muss eingerichtet werden und daran beteiligt sich nicht nur die Firma Resorti mit ihrem Stadtmobiliar, sondern vor allem aber die Bürger und Bürgerinnen mit ihrem ureigensten Mobiliar:
Gestern ging in Berlin die Bazaar-Messe zu Ende. Eine Messe, auf der man all die schönen Dinge kaufen kann, die man eigentlich nicht braucht und die in die Kategorie „Stehrumsel“ fallen, wie es meine Freundin Andrea einmal ausdrückte.
Außer diesen Stehrumseln bietet die Messe auch ein Bildungsprogramm an, an dem ich zum dritten Mal teilgenommen habe und vier Workshops zum Thema „Wider die Verschwendung“ anbot.
Einer dieser Workshops hieß „Guten Appetit – Ein Essen bei McD & Co“ an. Da die meisten Schüler der Klassenstufen 5 bis 9 dachten, dass sie in den Genuss eines Essens in einem Fast-Food-Restaurant kommen, war dies der am häufigsten gewählte Workshop.
Heute morgen fuhr ich durch die Rehberge, vorbei am Nordostufer des Plötzensees.
Diese Uferseite wird zurzeit, natürlich aufgrund des warmen Wetters, intensivst genutzt. Menschen treffen sich dort am Abend, um sich von der schwülen Luft in der Stadt zu erholen.
Und, wie im letzten Artikel geschrieben, fühlt sich der Mensch nur wohl, wenn er viel Müll produziert. Am Uferweg stehen viele öffentliche Mülleimer, die auch wirklich genutzt werden. Heute morgen habe ich mir überlegt, ob ich nicht einmal alle Mülleimer fotografiere und einen Mülleimer exemplarisch untersuche.
Während ich so in meine Müll-Gedanken vertieft war, sah ich ein Eichhörnchen. Ich habe ein wenig gebraucht, um die Situation mit dem Eichhörnchen zu verstehen, das sich nämlich keineswegs in einer kleinen Jolle befand, sondern sich neben einem prall gefüllten Mülleimer zum Frühstück die Reste einer Wassermelone zu Gemüte führte.
Aber das war noch nicht mein einziges Mülleimer-Erlebnis an diesem Tag.
Von einem Freund bekam ich einen Link mit der Frage: „eine verwandte Seele!?“ zugeschickt.
Es gibt eine Fotografin, die sich für prall gefüllte Mülleimer begeistert. Die Fotografin heißt Madlen Hirtentreu und wer sich ihre Bilder ansehen mag, klicke auf ihren blau hinterlegten Namen.
Ich kann es nicht versprechen, aber ich hoffe, dass ich demnächst einmal, ausgerüstet mit einem großen Müllsack und Handschuhen, einen von den Mülleimern am Ufer des Plötzensees in den Rehbergen müll-archäologisch untersuchen werde. Wenn ich es getan habe, werde ich natürlich von dem Ergebnis berichten.
Dieses Foto bekam ich gerade aus Kirgisistan mit dem folgenden Wortlaut:
Мусор после отдыхащих
Aufgenommen wurde das Foto am weltweit zweitgrößten Gebirgssee: am Issyk Kul, der weit im Osten von Kirgisistan liegt und von dem man einen wunderbaren Blick auf die Berge und Gletscher des Tian Shan hat.
Gestern war ich über die Forschungsbörse an einer Hamburger Grundschule für einen müll-archäologischen Workshop eingeladen. Müll-archäologische Workshops sind immer ergebnisoffen und ich selbst bin immer sehr gespannt, was wir in den Workshops so alles entdecken.
Diesmal gab es ein ganz besonderes Ergebnis, das ich hier noch ein wenig exemplarisch ausweiten möchte, um aufzuzeigen, dass Müll-Archäologie eine durchaus ernsthafte Wissenschaft ist, die in vielen Bereichen des menschlichen Lebens zur Anwendung kommen kann.
Im Workshop beschäftigten wir uns mit dem Müllverhalten der Schüler auf dem Schulgelände. Bei meiner ersten Inspektion des Schulhofes war ich ein wenig ratlos, weil ich so gut wie keinen Müll entdecken konnte. Aber es kam anders!
Das Schulgelände konnte in zwei Bereiche eingeteilt werden: einen asphaltierten und einen begrünten Bereich. Geschätzt würde ich sagen, dass die Grünflächen, die den Schülern zum Spielen zur Verfügung stehen, den etwas größeren Teil des Schulgeländes darstellen.
Wir haben zehn Mülleimer auf dem Schulhof gezählt und festgestellt, dass alle Mülleimer im asphaltierten Bereich aufgestellt sind.
Dann haben wir den Müll im asphaltierten Bereich und den Müll auf den Grünflächen gesondert gesammelt.
Mein Mann ist krank und musste, ob er wollte oder nicht, zum Arzt. Im Wartezimmer sass auch eine Frau mit ihrer Tochter (geschätzt 8 bis 10 Jahre).
Und da das Wartezimmer nicht umsonst Warte-Zimmer heißt, musste nicht nur mein Mann, sondern auch die Frau mit ihrem Kind so um die 2,5 Stunden warten.
Um die Wartezeiten zu verkürzen und damit die Patienten nicht vor Durst sterben, gibt es in vielen Wartezimmern Wasserspender, die seitlich mit einer Halterung für Trinkbecher aus Plastik ausgerüstet sind. In der Regel steht neben diesen überdimensionierten Wasserflaschen auch noch ein Mülleimer, so dass die Entsorgung des Plastikbechers ganz einfach zu handhaben ist.
Leider hat mir mein Mann die gleich folgende Geschichte nur erzählt und verschwendete aufgrund seines Leidens natürlich keinen Gedanken an Müllfotos, so dass dieser Artikel sehr bildlos ist – also stelle sich der geneigte Leser bitte vor seinem geistigen Auge die Wartezimmersituation mit dem Wasserspender, den Plastikbechern, dem Mülleimer und dem Mädchen mit ihrer Mutter und vielen anderen Patienten vor.
Ja, es gibt sie, die Insel ohne Müll. Sie ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer, gehört zu Italien und heißt Sardinien und hat mehr als zwei Berge!
Die Strände, Ortschaften und das Landesinnere sind troppo pulito, wie der Italiener sagen würde. Ans Meer gelangt man ohne angeschwemmte Müllbarriere und an den Stränden war kein Kleinstplastik zu finden. Sind die Strömungen im Mittelmeer so günstig, dass die Insel vor dem Müll der Deponie in Sidon (Libanon) verschont bleibt?
Gut, ich gebe es zu, es gibt auch ein wenig Müll, aber der findet sich vor allem in der Nähe von Küstenstädten, die ein Magnet für Touristen sind. Ob es die Touristen sind, die hier für den Müll verantwortlich sind, kann ich nicht beantworten.
Wie anscheinend überall in Italien sind auch auf Sardinien „Trennzeiten“ angebrochen, wobei ich wiederum nicht weiß, was nach dem Einsammeln der verschiedenen Fraktionen damit geschieht.
Plastik
Papier
Jeder Deutsche sollte sich vor seiner Italienreise aber mit den Farben der italienischen Sammeltonnen vertraut machen, denn gelb steht nicht für Plastik!
Da es nichts zum Thema Müll-Archäologie über Sardinien zu berichten gibt, denke ich, dass es mal Zeit wird, etwas über die reine Archäologie zu schreiben.
Rauchopfer gibt und gab es zu allen Zeiten und in allen Kulturen. Auch in unserer gegenwärtigen Kultur ist die Sitte, Rauchopfer den Göttern darzubringen, weit verbreitet, wie sich überall in der Stadt nachweisen lässt.
Neben Plastiktüten (als Opfermacher) und Pappbechern (Trankopfer) gibt es einen dritten Gegenstand, der allgegenwärtig ist und der aus unserem urbanen Leben nicht mehr wegzudenken ist: der Glimmstängel.
Müll-Archäologisch möchte ich heute nur einen Aspekt dieser Rauchopfer ein wenig näher untersuchen, auch wenn die Versuchung groß ist, eine religionswissenschaftliche Abhandlung darüber zu schreiben.
In der neuesten Ausgabe des Greenpeace Magazins (3.15) gibt es den Hinweis auf den portugiesischen Fotographen Eduardo Leal, der Bäume vorstellt, die nicht belaubt sind, sondern in denen sich Plastiktüten verfangen haben.
Im Text heißt es dazu:
„Sie [die Plastiktüten] sind allgegenwärtig. An Stränden, auf dem Meeresboden, in der Arktis und sogar auf dem Mount Everest: Plastiktüten, das wohl am weitesten verbreitete Konsum-Accessoire der Welt.“
Gestern war ich mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs und fand wieder einen einsam deponierten Pappbecher am Wegesrand.
Kaum hatte ich die Kamera wieder weggepackt und wollte mich auf das Fahrrad schwingen, fiel mir eine C&A-Reklame ins Auge, die hoch angehängt war. Also wieder runter vom Fahrrad, Kamera ausgepackt und Foto gemacht.
Absolut unverständlich ist mir der Hinweis darauf, dass das Kleid aus „100 % nachhaltigerer Viskose“ hergestellt sein soll. Man beachte bitte die Steigerung von „nachhaltig“!
Wer ist ihm nicht schon einmal erlegen, dem Reiz des Unerlaubten? Wer von uns bekam in seiner Kindheit nicht zu hören, dass man sein Bonbonpapier nicht auf die Straße wirft. Aber hat es geholfen? Verbote zu übertreten bereitet fast jedem Freude.
„Der Emissionshandel ist ein marktwirtschaftliches Instrument, mit dem das Klima geschützt werden soll. Das Prinzip ist denkbar einfach: Die Treibhausgas-Emissionen emissionshandelspflichtiger Anlagen werden auf eine Gesamtmenge – das sogenannte „Cap“ – begrenzt und in Form handelbarer Rechte (Berechtigungen) ausgegeben. Wer die Luft mit Treibhausgasen belastet, benötigt hierzu Rechte. Je weniger Emissionen, desto wirtschaftlicher also für ein Unternehmen. Wer seine Treibhausgas-Emissionen reduziert, kann die entsprechend weniger benötigten Rechte verkaufen. Emissionshandel ist also der Handel mit Rechten zum Ausstoß von Treibhausgasen. Er gehört zu den sogenannten Kyoto-Mechanismen. Im Januar 2005 wurde der Emissionshandel in der Europäischen Union eingeführt. DasKyoto-Protokoll erlaubt auch den internationalen Handel mit Treibhausgasen.“ Quelle: BMUB
Ja, ich gestehe: Ich habe mir letzte Woche unterwegs einen Kaffee gekauft und hatte kein eigenes Gefäß dafür bei mir. Also habe ich mir einen Wegwerf-Pappbecher geben lassen.
Aber dies war kein einfacher Becher zum Wegwerfen, er war diente nämlich als Werbeträger, damit ich noch mehr kaufe.
Zu einer Zeit, als es unter den Göttern des griechischen Pantheons noch ein großes Gerangel um die Vormachtstellung gab, schnitt Kronos seinem Vater Uranos das Gemächte ab und warf dieses ins Wasser; Blut und Samen vermischte sich mit dem Mittelmeer. Aus diesem Flüssigkeitengemisch wurde am Strand von Zypern die Göttin Aphrodite geboren, die auch landläufig als die „Schaumgeborene“ bezeichnet wird. Aphrodite wurde die Göttin der Liebe und der Schönheit, ursprünglich war sie mit Entstehen und Wachsen, also der Fruchtbarkeit assoziert.
Zypern liegt weit im Osten des Mittelmeeres. Die Insel gehört geographisch zu Asien aber politisch zu Europa. Zypern leitet ihren Namen von dem lateinischen Wort für Kupfer „cuprum“ ab. Kupfer ist ein Erz, das zur Bronzeherstellung benötigt wird und so war Zypern in der Bronzezeit ein vermutlich wichtiger Handelsort.
Östlich von Zypern befindet sich der Libanon. Dort lebte einst die phönizische Königstochter Europa und vergnügte sich am Strand von Sidon mit ihren Freunden, als der Götterbote Hermes mit einer Kuhherde vorbei kam. Unter den Tieren dieser Herde befand sich auch ein sehr friedlich aussehender weißer Stier, dem Europa ihr Vertrauen schenkte. Europa setzte sich auf den Rücken dieses Stieres, der darauf hin mit ihr nach Kreta schwamm, wo er sich in seine ursprünglich göttliche Gestalt zurückverwandelte und sich als Zeus zu erkennen gab. Die Verbindung zwischen Zeus und Europa blieb nicht folgenlos: es wurden drei Kinder geboren, darunter Minos der zukünftige König von Kreta.
Nun gibt es noch die Geschichte, dass Europa, nachdem Zeus sie wieder verlassen hatte, von Aphrodite geweisssagt wurde, dass nach ihr ein ganzer Erdteil, nämlich der, zu dem die Insel Kreta gehört, benannt werde.
So ist es ja auch gekommen und nicht nur Kreta gehört zu Europa und der Europäischen Union, sondern auch Zypern.
Was hat das alles mit der Müll-Archäologie zu tun?
Berlin ändert sich rasant, Häuser werden renoviert, Häuser werden abgerissen, Häuser werden gebaut und zwischendrin und zwischenzeitlich gibt es Brachflächen.
Eine solche Brachfläche war das Gelände der ehemaligen Knorr-Bremse Aktiengesellschaft, die 1905 gegründet wurde.
Ich werde häufig nach der Verbindung zwischen Müll und Archäologie gefragt. Die Antwort lautet, dass es egal ist, ob ich den Müll von vor 3000 Jahren oder von gestern „ausgrabe“, wenn es die Siedlungsarchäologie betrifft.
Heute musste ich in einer Angelegenheit, die mal ausnahmsweise nicht meine Liebe zum Müll betraf, erfahren, dass so manches, was uns suggeriert wird, nicht hält, was es verspricht. Da kam mir dann ein wunderschönes Werbeplakat der BSR in den Sinn, das ich Anfang der Woche in einem Bus der BVG gesehen habe:
EIMER IST IMMER FÜR MICH DA!
Aber anscheinend sind 21.500 Servicekräfte im öffentlichen Berliner Stadtraum nicht genug:
Dass ich Besitzerin eines Café Togo bin, wissen ja die meisten, auch wenn ich in der letzten Zeit etwas nachlässig war, neue Besucher im Café vorzustellen.
Und Geschichten über Werbung hat es auch schon gegeben. Wie jeder weiß, gibt es Werbung im Briefkasten – auch wenn dieser mit einem „Nein Danke“-Aufkleber verziert ist – und im Internet, da heißt es dann in der Regel „SPAM“.
Am 27. Juli bekam ich die erste Werbe-Mail für Pappbecher via Netz aus China. Richtigerweise ging die Absenderin davon aus, dass ich kein Chinesisch kann und hat mir auf Deutsch und Englisch geschrieben.
Gemeinhin mische ich mich nicht in das Müll-Verhalten anderer Menschen ein, aber heute konnte ich mein Entsetzen nicht so richtig verbergen, als ich Ute besuchte. Lag doch auf dem Kühlschrank eine Packung Kaffeepads und dann auch noch im XL-Format.
In Utes Küche konnte ich keinen Automaten entdecken, den man benötigt, um mit Kaffeepads Kaffee zu kochen. Ich war sehr verwundert, da ich weiß, dass Ute ihren Kaffee ganz konservativ mit Filter und Filtertüte aufbrüht.
Während eines Spaziergangs durch die Felder des brandenburgischen Havellandes schlug mein Archäologen- bzw. Müll-Archäologenherz hoch, es hopste sozusagen.
Kaum hatte ich den Spaziergang angetreten, stieß ich auf eine freigelegte Ackerfläche und was ich dort zu sehen bekam, erinnerte mich an meine eigenen Grabungen. Wie bei einer klassischen Ausgrabung war ein Teil des Oberbodens abgetragen und zur Seite geschoben worden und eine Vielzahl von Artefakten war ans Tageslicht gelangt.
Heute hat mich ein Gartenfreund darauf aufmerksam gemacht, dass mein Staudenbeet, das ich mit frischem Grasschnitt bedeckt habe, eine Geburtsstätte für Nacktschnecken sei. Was sollte ich dazu sagen? Versuche ich doch weitgehends naturnah meinen Garten zu bewirtschaften.
Mir fiel etwas ganz anderes bzw. jemand ganz anderes zu diesem Thema ein: Die Erfindung der Phosphatdüngung durch Justus von Liebig.
Müll-Archäologie trifft Produktsemantik. Uns alle eint ein Thema. Das ist der Müll. Dabei gibt es vieles zu entdecken und zu verstehen, das quasi vor unseren Füssen liegt. Zu einem spannenden Workshop, mit hands-on experience laden wir alle interessierten Müllforscher und Kiezbewohner ein.
Mein erstes Auto war ein VW-Käfer Baujahr 1961. Er hatte 6 Volt, 34 PS, fuhr nicht schneller als 115 km/h, hatte ein großes Schiebedach, die Farbe hieß „Perlweiß L 87“ und den Schalter für das Fernlicht fand ich nach langem Suchen links neben dem Kupplungspedal: es war ein Fußschalter.
Der Käfer war ein Minimalist. Am Lenkrad gab es eine Hupe, einen Scheibenwischerhebel und irgendwo am Armaturenbrett befand sich auch noch ein Knopf zum Ziehen, um das Licht einzuschalten. Achja, irgendwo gab es da auch noch einen Regler für die Heizung, aber diese hat bei VW irgendwie selbst Jahre später nie richtig funktioniert. Ich erinnere mich an eine Dänemarkreise im Winter. Es war wirklich scheußlich kalt. Auf der Rückreise in der Nacht auf der Transitstrecke durch die DDR gefroren die Scheiben von innen, die Cola war ein einziger Eisblock und wir saßen zu dritt vollkommen vermummt im Auto. Da hat es auch nicht geholfen, Eisfrei von innen auf die Scheiben zu sprühen, diese blieben einfach vereist.
Dieses wunderbare Graffiti, das sich vermutlich an irgendeiner Berliner Hauswand befindet, habe ich als Kühlschrankmagnet käuflich erworben, weil es so wunderbar das Motto der Müll-Archäologie darstellt.
Ich lese sehr gerne alte Reiseberichte und dabei ist mir eine sehr schöne Beschreibung über das Kaffee trinken bei den Arabern in die Hände gefallen, die der schwäbische Orientforscher Julius Euting 1896 in seinem „Tagbuch einer Reise in Inner-Arabien“ verfasst hat und die absolut nichts mit der modernen Art des Wegwerf-Kaffeegenusses zu tun hat.
Vor dem Weiterlesen bitte unbedingt eine Tasse Kaffee kochen.
Ausrangierte Kaffeebecher haben ja schon einen Ehrenplatz auf diesem Blog im „Café Togo“
Da „to go“ anscheinend ein blühendes Geschäft ist, springen immer mehr Geschäfte auf diesen to-go-Zug auf und es gab ja auch schon den Beitrag „To go … aber wohin?„.
Nun habe ich ein paar neue „to-go Slogans“ entdeckt:
Wenn die Schwaben schon dabei sind, Preußens Hauptstadt zu erobern, so wurde es Zeit, mich auf eine kleine Forschungsreise in die schwäbische Hauptstadt zu begeben.
Ich kam sehr spät abends in einem kleinen ruhigen Stadtteil an und als ich die U-Bahn, die eigentlich eine Straßenbahn ist, verließ, wurde sofort mein müll-archäologischer Forschungsdrang befriedigt.
Ein Kleidercontainer, belagert von zivilisatorischen Artikeln, die nicht mehr gebraucht wurden.
Ja, bei dem Titel dieses Blogs kann man schon erahnen, was jetzt kommt.
Gestern erzählte mir eine Lehrerin, dass sie in ihrer Klasse mit den Schülern über verschiedene Berufe gesprochen habe. Darunter war auch der Beruf des Bauers.
Das Moabiter Pendant zur Weserstraße in Neukölln nennt sich Quitzowstraße.
Diese, nun zur fast verkehrsberuhigten Zone ernannte Straße, bin ich heute entlang geschlendert. Dabei fiel auf, dass die Moabiter anscheinend den „Eimer-Tag“ gefeiert haben.
Gestern stand ich auf dem Ku-Damm in der Höhe des Europacenters und warte auf einen Bus. An der Bushaltestelle befand sich auch ein Mülleimer, der im Sprachgebrauch der BSR „Papierkorb“ heißt.
Wie vermutlich saisonal bedingt (Silvester) war die untere Öffnung dieses Papierkorbes geöffnet worden und der Inhalt hatte sich auf dem Bürgersteig entleert.
Unschwer zu erkennen, dass in der Hauptsache Gegenstände für Speise- und Trankopfer in diesem Behältnis deponiert worden waren. Noch während ich an der Haltestelle stand,
In der letzten Woche war ich mit einem Plastiktüten-Projekt auf Anfrage des Deutsch-Kirgisischen-Kulturvereins auf der ShopImport-Messe im Bildungsprogramm dabei.
Ich hatte mir im Vorfeld so meine Gedanken gemacht, Plastiktüten aus aller Welt zusammengetragen, Info-Blätter ausgearbeitet, eine Fotoshow mit Plastiktüten aus aller Welt zusammengestellt und viele Alternativen gesammelt. Welche Möglichkeiten es gab, das ganze Material zu installieren bzw. vorzustellen, war mir im Vorfeld nicht bekannt.
Mit Hilfe von Christine, einer amerikanischen Textilgestalterin und zwei Garderobenständern war dann ganz schnell eine Plastiktüten-Installation aufgebaut, die mir doch wahrhaftig eine Besucherin abkaufen wollte.
Gestern war es nach langer Zeit endlich mal wieder soweit, ich musste nach Neukölln.
Am U-Bahnhof „Rathaus Neukölln“ habe ich meinen Spaziergang begonnen. Ich ging durch die Erkstraße, überquerte die Sonnenallee und kam in die Wildenowstraße.
Was ich auf diesem kurzen Stück erlebte, ließ mich erstaunen: Wo war der ganze Müll geblieben? Für Neuköllner Verhältnisse war es extrem sauber, nur hier und da lag mal ein Pappbecher herum.
Aber dann, ich wußte es: die Weserstraße enttäuscht mich nie!
Für die ShopImport-Messe, die wie jedes im November in Berlin stattfinden wird, bereite ich ein kleines Plastiktüten-Projekt vor. Da wurde es Zeit, dass ich mich ein wenig intensiver mit diesen Trage-Behältnissen auseinandersetze.
Was diese Frau wohl mit den Plastiktüten macht, wenn sie zu Hause angekommen ist?
Ich habe viele Freunde und Bekannte gefragt, wie sie es denn mit den Einkaufstüten aus Plastik halten. Fast alle betonten, dass sie die Tüten wieder verwenden, zumeist als Mülltüte.