Dass Essen und Trinken immer mehr zu einer to-go-Angelegenheit geworden ist, darüber habe ich ja schon oft berichtet und in diversen Fotos dokumentiert.
Heute möchte ich mich einem bzw. mehreren Gegenständen widmen, die ich bisher noch nicht erwähnt habe, die sich häufig im Stadtbild finden lassen und die einen essentiellen Anteil während des To-Go-Essens haben:
Archäologisch ist das Messer das älteste dieser drei Werkzeuge. Aus Feuerstein hergestellte Klingen ließen sich hervorragend zum Zerteilen von Fleisch nutzen, welches dann mit den Fingern gegessen wurde.
Der Löffel ist der hohlen Hand nachempfunden, auch er lässt sich archäologisch schon früh in hölzerner Variante nachweisen.
Und die Gabel? Bereits bei den Römern gab es zweizinkige Geräte, um Obst aufzuspießen. Im Mittelalter galt dieser Gegenstand als Teufelswerkzeug, dessen Nutzung kirchlich verboten war. Der Siegeszug der Gabel begann erst im 17. Jahrhundert, ausgehend von Frankreich, das ja bis heute noch hoch im Kurs für modische Neuheiten steht.
Wurden anfangs diese Hilfsmittel aus Stein oder Holz hergestellt, so lassen sich mit der Erfindung der Metallurgie nicht nur Messer aus Bronze und Eisen, sondern auch aus Silber und Gold nachweisen. Mit der Industrialisierung sind Messer, Gabel und Löffel aus Edelstahl ein Massenprodukt, das in jedem Haushalt seine Verwendung findet. Und in der ehemaligen DDR gab es diese Werkzeuge aus Aluminium und wurden auch „Honecker-Silber“ genannt.
Spätestens seit eine große amerikanische Fast-Food-Kette 1948 das Einweggeschirr einführte, wurde auch Besteck aus Plastik hergestellt.
Plastikbesteck haftet der Geruch des einmaligen Gebrauchs, des Freizeitgeschirrs, des Partygeschirrs an.
Während eines Vortrages bemerkte ein Schüler, dass ihm die Gabel, die er beim „Vietnamesen“ bekomme, nichts wert sei. Diese Aussage wurde erst einmal so stehen gelassen.
Wenig später kamen wir auf die unterschiedlichen Ressourcen, aus denen Materialien hergestellt werden, zu sprechen. Wie schon so oft, bekam ich zu hören, dass Plastik aus Plastik hergestellt wird. Irgendwann kam dann auch die richtige Antwort, das Plastik aus Erdöl hergestellt wird.
Landläufig wird Erdöl auch als „Schwarzes Gold“ bezeichnet. Wenn sprachlich dieser dunkle und klebrige Stoff als Gold bezeichnet wird, dann muss die Frage gestellt werden, was nun wertvoller ist: die Metallgabel in unserem Küchenschrank oder die Plastikgabel vom „Vietnamesen“, die einfach weggeworfen wird, wenn die Mahlzeit beendet wurde.
Die Frage möge sich jeder selbst beantworten.
Und wer Lust hat, frage doch einmal in seinem ganz persönlichen Umfeld, woraus Plastik hergestellt wird. Ich jedenfalls bin jedes Mal sehr erstaunt darüber, dass die wenigsten, egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener, wissen, welcher Rohstoff Plastik zugrunde liegt.
… wir haben übrigens in der Schule gelernt, dass Erdöl der Rohstoff für „Plastik“ ist (in der DDR hieß es Plaste; Plastik war die Bezeichnung für eine Skulptur); ich bevorzuge trotzdem Metall, muss ja nicht Honeckersilber sein, besser ist Edelstahl.