Nicht rauchen – Nichts wegwerfen

war die erste kirgisische Müll-Botschaft, die ich nach zwei Stunden in einem Restaurant sah, in welchem ich mein erstes kirgisisches Frühstück einnahm.

Ich war gespannt, wie müllig Kirigistan ist und um es gleich vorweg zu nehmen, Kirgistan ist bei weitem nicht so vermüllt wie andere zentralasiatische Staaten.

Zunächst war ich am Issyk-Kul, einem riesigen See an den Ausläufern des Tien-Shan-Gebirges. Auf der Südseite dieses Sees wurde zu Sowjetzeiten Uran abgebaut. Da man anscheinend nicht wusste wohin mit dem schwach radioaktiven Müll, wurden dafür große Gruben gegraben, die man mit einem Lehmdamm „absicherte“. Wie man sieht, kann man das Gelände ganz ohne Probleme betreten.

Am Ende eines wunderschönen Bergtales fand ich dann einen sehr interessanten Mülleimer, der mit der Aufschrift „для мусор“ beschriftet war, was übersetzt „Für Abfall“ bedeutet:

Auch wenn man in Bishkek öfter mal den Hinweis findet, dass das Abladen von Müll verboten ist

und sogar Strafen bis zu 1000 Som (ca. 16 Euro) angedroht werden, so findet man doch allerlei Bekanntes:

Wie hier der Kupferklau, so ist der Diebstahl von Eisenwaren in Zentralasien ein höchst beliebter Sport und die entstandenen Fallen werden dann auch gerne als Müllgruben genutzt:

Auffällig ist, dass in Kirgistan eine Unzahl ausrangierter deutscher LKWs und PKWs fahren. Vor vier Jahren gab es in Deutschland die Abwrackprämie und in allen großen deutschen Städten wurden Umweltzonen eingerichtet. Wir mussten unseren VW-Bus abgeben, obwohl er mit einem Katalysator ausgestattet war. Gleiches gilt für Industrieanlagen. Tankstellen mussten umgestellt werden, damit die Zapfpistolen keine giftigen Dämpfe mehr von sich geben. Und wo ist das ganze Zeug gelandet? Ich behaupte mal in Kirgistan, wo die Umweltauflagen bei weitem nicht so hoch sind wie in Europa. Der Verkauf in andere Länder ist erlaubt, als würden diese Länder in einer anderen Galaxie existieren. Wann begreifen wir endlich, dass es nur eine Erde gibt? Ich bin mal gespannt darauf, wenn die ersten Hybridautos nach Asien verscherbelt werden und alle alten Batterien dann irgendwo in atemberaubenden Landschaften entsorgt werden.

Und wer sich keinen LKW zum Transport seiner Güter erlauben kann, der findet zum Glück eine umweltverträgliche Lösung.

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