28. Januar 2012 – Sammlerstücke

In der letzten Zeit wurde ich ganz häufig gefragt, ob meine Fotos inszeniert seien. Dem möchte ich an dieser Stelle nochmals deutlich widersprechen. Keines meiner Fotos ist gestellt. Dies ist auch überhaupt nicht nötig, da die Phantasie der Berliner im Hinblick auf die Entsorgung des Mülls grenzenlos ist.

Deshalb gibt es heute mal zwei Bilder, die mir zugeschickt wurden.

Das 1. Foto stammt von Helmut, der wöchentlich seine Enkeltochter zum Reitunterricht in den Grunewald begleitet und die Reitstunde dann zum Spazierengehen im Wald nutzt.

Da sage noch einmal jemand, dass es nur die Innenstadtbezirke wie zum Beispiel Neukölln und Wedding sind, in denen die Menschen angeblich nicht wissen, wie man Abfälle richtig entsorgt. Aber dazu gab es ja hier schon einen Artikel.

Das zweite Foto bekam ich von Matthias.

Tretminen zu markieren, ist eine großartige Idee. Dies schützt zum einen die Schuhe und macht unsere Stadt noch etwas bunter.

Auch der Berliner Senat hat sich natürlich mit den Tretminen beschäftigt. Wirklich wirksame Lösungsstrategien kann er, wie aus einer Kleinen Anfrage (Drucksache 16/12524) hervorgeht, nicht anbieten. Um dem Problem HERRCHEN zu werden, setzt der Senat vor allem auf private Initiativen und unterstützt diese gegebenenfalls.  Zu diesen unterstützenden Maßnahmen gehört auch die Aufstellung von Hundekotbeutelspendern. Allerdings weiß der Senat nicht so genau, in welchen Bezirken wie viele Tütenspender aufgestellt sind.

Unter Punkt 10 der Drucksache heißt es, dass der Senat jede Maßnahme, die dem Problem des Hundekots entgegenwirkt, unterstützt. … Einerseits besteht hier die Möglichkeit des gesamtgesellschaftlichen Engagements von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmerinnen und Unternehmern und anderen Organisationen und der Identifikation mit dem Leben im Kiez. Die verbotswidrig handelnden Hundehalter erhalten eine direkte Rückäußerung auf ihr Verhalten. Die direkte Auseinandersetzung der Menschen untereinander bewirkt dabei einen höheren Effekt als jede behördliche Maßnahme. Allerdings ist zu bemängeln, dass zu wenig Bereitschaft von Anliegern, Anwohnern und Gewerbetreibenden besteht, längerfristige Patenschaften und Verpflichtungen dauerhaft zu übernehmen.

Hat mal jemand sein gesamtgesellschaftliches Engagement wahrgenommen und die direkte Auseinandersetzung mit einem verbotswidrig handelnden Hundehalter gesucht? Das kann böse ausgehen, Verbalattacken zählen da noch zu den harmlosen Rückäußerungen.

Deshalb hier mein Vorschlag: Lasst uns den senatlich attestierten Mangel an zu wenig Bereitschaft und Kiezidentifikation ernst nehmen und langfristige Kot-Patenschaften übernehmen.

Hiermit rufe ich die Initiative Mehr Kot-Kunst im Kiez ins Leben. Die Grunewälder und der unbekannte Neuköllner Künstler machen es uns vor. Leute setzt die Hundesch… in Szene und schickt mir die Fotos.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=berlin%20senat%20hundekot&source=web&cd=6&sqi=2&ved=0CEgQFjAF&url=http%3A%2F%2Fwww.stiftung-naturschutz.de%2Ffileadmin%2Fimg%2Fpdf%2FKleine_Anfragen%2Fka16-12524.pdf&ei=kMMjT-OdN8GRswbrmojGDg&usg=AFQjCNGFwUraam6VkxbdY8W3UXO-6kc5aA&cad=rja

3 Gedanken zu „28. Januar 2012 – Sammlerstücke

  1. janne

    Du kannst gleich (mindestens) 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen: Der Regierende Bürgermeister scheint mir der beste Unterstützer, schließlich übernimmt er ja Patenschaften für Mehrlingsgeburten (ab 3 Kinder – falls gewünscht) und ist außerdem der Chef in Sachen Kultur in Berlin. „Kot-Kunst-Kinder“ – das ist der Hit für den nächsten Wahlkampf, eine Alliteration, die es in sich hat….

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