Kaffeesatz

Im heutigen Tagesspiegel befand sich ein Artikel über die innovative Idee eines Berliner Start-Upers, der aus Kaffeesatz Kaffeetassen herstellt.

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Zunächst fand ich die Idee ja ganz nett, aber als ich dann lesen musste, dass „Kaffeesatz nicht umweltschädlich ist, aber viel Müll macht„, war ich überhaupt nicht mehr „amused“.

Wie ist der Redakteur auf die Idee gekommen, Kaffeesatz als MÜLL zu bezeichnen?

So gedankenlos wie wir Dinge wegwerfen, so gedankenlos bezeichnen wir sie auch als MÜLL und weil Kaffeesatz in der Regel weggeworfen wird, darf der Hinweis auf seine Umweltverträglichkeit auch nicht fehlen.

 

Die ersten Kaffeebohnen fanden im 17. Jahrhundert ihren Weg aus dem Orient in den Okzident. Bei uns in Preußen wurde das Kaffee trinken sogar von Friedrich dem Großen im Jahr 1768 unter Strafe gestellt – man sollte Bier statt Kaffee trinken. Das Bier trinken hinterlässt keine Reste, aber Friedrich II. hatte den Kaffee nicht wegen des Kaffeesatzes verboten, sondern aus staatshaushälterischen Gründen.

Kaffeesatz ist kein Müll, Kaffeesatz ist ein Rest, der sich vielfach einsetzen lässt. Kaffeesatz ist ein biologisches Produkt, das der Erde wieder gegeben werden kann. Bei mir im Garten freuen sich die Regenwürmer immer, wenn sie mit Kaffeesatz gefüttert werden. Sie vermehren sich immens, lüften die Beete und machen neuen Humus.

Aber Kaffeesatz ist auch im häuslichen Leben vielseitig einsetzbar: zum Reinigen, als Kosmetik, …. Mehr Informationen gibt es hier.

Nicht jede Idee, die auf den ersten Blick innovativ und ökologisch korrekt erscheint, muss es auch sein – das ist ein wenig so wie im Kaffeesatz lesen.

Kaffeesatz (3 von 3)

2 Kommentare zu “Kaffeesatz”

  1. Ulla Ondratschek schrieb:

    Feb 29, 16 at 16:08

    Hi Eva,
    auf Kaffeesatz wachsen auch sehr gerne Pilze – und man kann T-Shirts oder Schuhe daraus machen, die schweiß-absorbierend sind! Von der ganzen Kaffeepflanze werden nur 0,2% für die Tasse Kaffee genutzt – alles andere wird normalerweise „entsorgt“ – inklusive Kaffeesatz. Aber es gibt sie schon, die Pilzezüchter und T-Shirt Hersteller. Man muss ein wenig danach suchen. Lest mal dazu unter: http://www.theblueeconomy.org
    Liebe Grüße
    Ulla

  2. Chrstine schrieb:

    Mrz 08, 16 at 18:07

    Kaffeesatz soll auch im Garten „biologisch“ Nacktschnecken abhalten.


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