Vor ein paar Tagen bekam ich von Cereja aus Brasilien wieder ein Foto zum Thema Müllverbrennung:
Warum wurde hier Müll verbrannt? Cereja schreibt:
„Die Mücken kommen meist erst abends, wenn die Schwüle sich verzogen hat oder die Straßen und Wiesen durch tropische Regengüsse zu Tümpeln generieren. Frösche und Grillen geben sich dann ein musikalisches Stelldichein, das bis weithin zu vernehmen ist.
Zwar befinden wir uns 5 min. zu Fuß vom offenen Meer entfernt, doch die manchmal sogar starke Brise reicht nicht aus, um die Mückenschwärme zu vertreiben. Da hilft dann nur noch die brutale Art der Ansässigen: Das umliegende Schilfrohr, Gräser, hier spricht man schlichtweg von mato, Dschungel, niederbrennen! Eigentlich geht immer alles gut, die Leute haben die Ausdehnungsspur erstaunlicherweise im Griff, auch wenn das Feuer manchmal recht nahe an angrenzende Steinmauern der lotes, Grundbesitz, reicht. Doch diesmal hatte der Brandleger wohl zu viel Alkohol zum Anzünden verteilt und nicht bedacht, dass die hölzerne selbstgebaute Müllablage im Wege stand… Da jedoch eine der Stärken der brasilianischen Kultur die unerschöpfliche Fantasie ist, der berühmte jeitinho brasileiro, mit dem alle kurzfristigen, manchmal auch langfristigen, Probleme gelöst werden – es gibt keinen Korkenzieher, Büchsenöffner, Müllablage mehr? – die sofort verfügbare Schubkarre ist aus Metall, nicht mehr so angreifbar für evtl. nächste Brandabenteuer und erfüllt voll den Zweck!“
Gestern kam ein Foto aus Berlin-Kreuzberg, auch hier wird Müll auf der Straße verbrannt. Kaum zu glauben, dass die Kreuzberger Müll verbrennen, um zu dieser doch noch etwas kühlen Jahreszeit Mücken zu vertreiben.
Statt einer Schubkarre kann man hier – so glaube ich zumindest – auch den Rest eines Rades in der unteren rechten Ecke entdecken. Mir scheint, es war vielleicht einmal das Laufrad eines Kindes.
Und dann konnte man der Presse in den letzten Wochen entnehmen, dass es auch Müllverbrennung im ganz großen Stil gibt, zum Beispiel in Schweden:
„Schweden importiert Müll für Fernwärme
Schweden hat nicht genügend eigenen Abfall, um seine Müllverbrennungsanlagen zu betreiben. Wie die Tageszeitung Göteborgs-Posten am Mittwoch meldet, musste die Müllverbrennungsanlage Sävenäs in Göteborg im vergangenen Jahr 140.000 Tonnen Müll aus Norwegen einführen, um ausreichend Fernwärme zu produzieren. Laut Berechnungen wurden in ganz Schweden im Jahr 2010 rund 600.000 Tonnen Müll für Verbrennungsanlagen importiert. Es wird davon ausgegangen, dass in einigen Jahren bis zu zwei Millionen Tonnen importiert werden müssen, um die in Schweden stark ausgebaute Müllverbrennung in Gang zu halten.
(Quelle: Radio Schweden)“
Ja, warum trennen oder recyclen? Der Müllverbrennung gehört die Zukunft und wer weiß schon, dass unser so schön und sauber getrennter Abfall in den gelben/orangen Tonnen auch in Deutschland zu einem großen Prozentsatz verbrannt werden darf und wird!?
Als letzte Frage bleibt nur noch: Wenn wir alles verbrennen, was sollen Archäologen denn dann in 1000 Jahren ausgraben?
Wenn erstmal die thermische Behandlung in Arneburg gebaut wurde ….