„Der Maulwurf hatten den ganzen Morgen schwer geschuftet und in seinem kleinen Heim Frühjahrsputz gehalten. …
Ihm klebte noch der Staub in Kehle und Augenwinkeln, sein schwarzes Fell war über und über weiß bekleckert, der Rücken tat ihm weh und die Arme konnte er kaum noch bewegen. Der Lenz rumorte oben in den Lüften und unten in der Erde und rings um ihn her und drang selbst in sein dunkles und bescheidenes kleines Haus ein. Es war also kein Wunder, dass er plötzlich die Quaste auf den Boden schmiss, „Verflucht!“ und „Verdammt!“ knurrte und auch noch „Zum Teufel mit dem Frühjahrsputz!“, und aus dem Hause schoss, ohne an eine warme Jacke zu denken.“1
Er scharrte und scharrte und kratzte und krabbelte und drehte und wendete sich und schob und zwängte sich nach oben und scharrte dabei ununterbrochen mit seinen kleinen, festen Pfoten, wobei er sich immer wieder anfeuerte: „Rauf geht’s, nach oben! Rauf geht’s, nach oben!“ bis schließlich, plopp, seine Schnauze ins Sonnenlicht durchbrach und er merkte, dass er sich im warmen Gras einer großen Wiese wälzte.“2
Wäre die Schnauze des Maulwurfs am Radweg Berlin – Usedom unweit hinter Prenzlau in dem warmen Gras der großen Uckerwiesen ins Sonnenlicht durchgebrochen, so hätte er vielleicht statt des Windes in den Weiden den Duft von Bier in den Weiden wahrnehmen können.
Da verlässt der Maulwurf schon einmal seinen Bau, weil er keinen Bock mehr auf Frühjahrsputz hat und kaum erblickt er mit seinen kurzsichtigen Augen das Licht der oberirdischen Welt, da könnte er doch gleich dem nächsten Frühjahrsputz frönen – armer Kerl.