Gemeinhin mische ich mich nicht in das Müll-Verhalten anderer Menschen ein, aber heute konnte ich mein Entsetzen nicht so richtig verbergen, als ich Ute besuchte. Lag doch auf dem Kühlschrank eine Packung Kaffeepads und dann auch noch im XL-Format.
In Utes Küche konnte ich keinen Automaten entdecken, den man benötigt, um mit Kaffeepads Kaffee zu kochen. Ich war sehr verwundert, da ich weiß, dass Ute ihren Kaffee ganz konservativ mit Filter und Filtertüte aufbrüht.
Wieso also diese Pads?
Die Erklärung war sehr einfach. In der Firma in der Ute arbeitet, steht auf ihrer Dienstetage ein solcher Pad-Automat und damit Ute nicht mehrere Stockwerke überqueren muss, um sich einen Kaffee aus einer ganz normalen Kaffeemaschine zu holen, hat sie sich der Bequemlichkeit gefügt und Pads gekauft.
Ja, was tun Menschen nicht alles für die Bequemlichkeit! Aber diese wird im Fall der Kaffeepads sehr teuer erkauft.
Im weltweit größten online-Kaufhaus finde ich die oben gezeigten Kaffeepads zum Kilopreis von sage und schreibe 37.27 Euro! Ich habe dann mal bei einer Preise vergleichenden Internetplattform nachgesehen, was Jacobs caffé crema als Bohnen kostet und eine Preisspanne von 10,59 bis 12.99 Euro / pro Kilo gefunden.
Im Klartext bedeutet dies: Kaffeepads können bis zu 350 % teurer sein, als herkömmlicher Kaffee, ganz abgesehen davon, dass konventioneller Kaffee in nur einer Tüte verpackt ist und nicht portionsweise in vielen, vielen kleinen Aludöschen, die ca. zwei Gramm wiegen.
Im Netz fand ich dann, dass die Deutschen mit den Kaffeepads 4 Millionen kg Alu- und Plastikmüll pro Jahr produzieren, Tendenz steigend.
Überhaupt gibt es im Netz jede Menge Artikel zu diesen Kaffeepads, die es auch als Teepads gibt, so dass sich jeder selbst mit dieser Thematik auseinandersetzen kann, wenn er will.
Ich freue mich schon, wenn es bei uns im EDEKA-Markt wieder einen Sonderstand mit Kaffeepads gibt, an dem ein jüngerer Mann älteren Frauen versucht zu erklären, um wie viel aromatischer Kaffee schmeckt, der mit Kaffeepads hergestellt wird. Immer wenn ich diesen armen Kerl sehe, der ja nur seinen Job macht, stelle ich mich daneben und mische mich mit meinen ketzerischen Müllfragen ein. In Zukunft werde ich auch noch das Preisargument ins Feld führen.
Ute habe ich ein so schlechtes Gewissen gemacht, dass sie sich von mir ERTAPPT fühlte. Ute, ich hoffe, du verzeihst mir, das wollte ich nicht.
Nachtrag vom 17. September 2014
Heute bekam ich von Ute eine Mail mit einem Foto
dazu schrieb sie: „… zurück auf dem Pfad der Tugend“
… mich wist Du, Eva, jedenfalls nicht dabei „ertappen“! Ich hasse und verwünsche diese Dinger (=Kaffeepads) und werde das auch überall, wo notwendig und mir möglich, verkünden! Sorry, Ute!
Ich bin nur gespannt, wann die ersten Mineralwasser-Pads auftauchen…
Die Menschheit ist sich doch fuer keinen Unsinn mehr zu schade.
Ist im Prinzip das gleiche Geschäftsmodell wie bei den Druckern.
Die Maschinen gibts günstig bei Aktionen fast umsonst, dafür kostet der Kaffee dann ein Vielfaches.
Die Drucker gibts auch billig dafür kosten Nachfüllpatronen manchmal mehr wie ein neuer Drucker.
Da Filterkaffee nicht so mein DIng sind habe ich als Kompromiss einen Vollautomaten. Kaffee hol ich mir aus einer kleinen Rösterei in der Nähe die noch traditionell langsam röstet.