kommen die Werbesendungen auf uns nieder.
Meinen Briefkasten habe ich versucht, durch einen Keine-Werbung-Aufkleber vor unerwünschter Werbung zu sichern, aber leider gibt es Trojanische Pferde.
Seit einer Woche bringt der Postbote, der anscheinend ein Abkommen mit dem Weihnachtsmann hat, täglich mehrere persönlich adressierte Werbesendungen.
Das fängt mit einer Bank an, bei der ich eine Kreditkarte habe. Man teilt mir mit, dass die Weihnachtszeit beginnt. Bin ich eigentlich zu blöd, um das nicht selbst zu wissen? Dafür habe ich mit meiner Kreditkarte den perfekten Shoppingpartner. Na toll!
Sollte ich nicht wissen, was man so alles in der Adventszeit shoppen kann, ist Karstadt sehr hilfsbereit. Von diesem Kaufhaus bekam ich einen kleinen Katalog mit 24 Ideen für die schönste Zeit des Jahres! Woher weiß Karstadt, was für mich die schönste Zeit des Jahres ist? Für jeden Adventstag werden bestimmte Artikel angepriesen, die ich entweder zum Vorzugspreis oder aber zur Kauf 3 – zahl 2-Offerte erwerben kann. Das Angebot reicht von Bekleidung über Sportartikel bis hin zu Elektrogüter. Die ganze Karstadt Konsumpalette findet sich in dem Katalog, so dass ich zielgerichtet durch alle Abteilungen gelotst werde.
Weihnachtsrabatt auf bereits stark reduzierte Artikel wird von einem Bekleidungsgeschäft bis zum 4.12.2011 angeboten.
Von der Süddeutschen Zeitung habe ich auch Post bekommen. In dem Anschreiben heißt es, dass man Jahr für Jahr vor der gleichen Frage steht: Was soll man zum Weihnachtsfest nur verschenken? Und weil ich ja viel zu ideenlos bin, was Weihnachtsgeschenke angeht, bekomme ich natürlich den Geschenkideen-Katalog.
Von Louis, Europas Nr. 1 für Motorrad und Freizeit, der sich selbst als Hoflieferant des Weihnachtsmannes bezeichnet, wird mein Sohn aufgefordert, sich selbst zu beschenken und seinen Louis Advents-Rabatt einzulösen.
Aber das ist ja noch nicht alles. Die abonnierte Tageszeitung wird von Tag zu Tag dicker. Nicht, weil mehr Artikel publiziert werden; nein, es sind Werbebeilagen, die an Gewicht und Umfang die Zeitung toppen.
Was nützt mir also mein Keine-Werbung-Aufkleber? Nichts! Und wehren kann man sich auch nicht gegen diese Trojanische-Pferde-Marketingstrategie.
Die hier abgebildeten Werbebriefe fand ich an nur einem einzigen Tag im Briefkasten, sie hatten ein Gewicht von 212 g.
William Rathjes schreibt: Die Papierlawine muß wie alles andere im Zusammenhang mit Müll im rechten Licht betrachtet werden. Papier ist nicht von Grund auf schlecht. Es gibt viele Verwendungszwecke für Papier, die zu einer Eingrenzung des Müllaufkommens führen. … Doch trotz aller Tugenden des Papiers bleibt eine Tatsache unbestreitbar: Wenn das Müllaufkommen jemals entscheidend verringert werden soll, ist Papier das Hauptübel, das angegangen werden muß. (W. Rathjes – G. Murphy, Müll : Eine archäologische Reise durch die Welt des Abfalls, München 1994, S.130)
Na, nun weißt Du, warum ich mich in der vorweihnachtlichen Zeit „in Klausur“ begebe! (keinen Bock auf Malware!)
Bin neugierig auf den Adventskalender. Denke, dass es dort auch einen Internetzugang gibt.
Was macht Rotkäppchen?
Mach mal´ was daraus!
Dem kann abgeholfen werden:
http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/wirtschaft/artikel/gericht_schuetzt_vor_unerwuens/735101/gericht_schuetzt_vor_unerwuens.html
Hallo Kh,
bei dem von dir zitierten Urteil handelt es sich um eine Postwurfsendung, dafür benötigt man keine Adresse. Wie man persönlich adressierte Werbung unterbindet, weiß ich nicht. Vielleicht hat ja irgendjemand eine Idee.