Diesem Aufruf des unmöglichen Möbelhauses aus Schweden scheinen viele Kunden Folge zu leisten.
Anreise
Fährt man mit dem Bus M 46 zu IKEA-Tempelhof am Sachsendamm und steigt an der Haltestelle Reichartstraße aus, so richtet sich der Blick schnell auf ein blau-gelbes Banner mit der Aufschrift: „Kurzer Fußweg zu IKEA“
Eigentlich bedarf es überhaupt nicht eines solchen Hinweises, denn der Weg von der Haltestelle bis zum Möbelhaus ist übersät mit blauen und grünen Pappbechern, die fast alle die Aufschrift „IKEA“ tragen.
Eigentlich wie bei Hänsel und Gretel: statt Brotkrumen, die den Weg markieren sollen, sind es hier leere Pappbecher.
Die Spur der Pappbecher führte mich also in das Möbelhaus, in dem ich nur! einen Kerzenständer und Kerzen kaufen wollte. Am Rande bemerkt: dies ist mir auch gelungen.
Im Möbelhaus
An der Kasse gab es dann ein weiteres „Müll-Erlebnis“. Ich fragte nach einer Papiertüte. Mit dieser Frage war ich etwas spät dran, denn wie mir erklärt wurde, gibt es diese schon seit zwei Jahren nicht mehr. Ich wurde auf die großen blauen Plastiktüten mit den intelligenten vier Henkeln (zwei kurze und zwei lange) verwiesen. Da der Kerzenständer etwas zu groß für meinen Rucksack war, blieb mir nichts anderes übrig, als die Tasche zu kaufen.
Heimreise
Mit blauer Plastiktasche und ohne to-go-Getränk folgte ich diesmal in umgekehrter Richtung den Pappbechern. Eine knappe Stunde später war ich zu Hause und auf dem letzten Absatz vor meiner Wohnung passierte es dann: auf einer Seite des Plastikbeutels rissen beide Henkel ab. Geschehen ist nichts, der Kerzenständer und die Packung Kerzen können nun unbeschadet meine Wohnung verschönern, allerdings war meine Toleranzgrenze den IKEA-Müll betreffend bei weitem überschritten.
Ich wog also den Kerzenständer (2,2 kg) und die Packung Kerzen (1,3 kg). Dies bedeutet, dass dieser riesige Beutel, der sicher ein Volumen von 20 Liter hat, nicht in der Lage ist, eine Gesamtlast von 3,5 kg auszuhalten. Ich kann das blöde Ding jetzt auch nicht weiter benutzen, sondern werde es in den Müll geben.
Meine Vorschläge an IKEA
- bitte hängt auf den Wegen zu eurem Möbelhaus blau-gelbe Mülleimer auf, damit die Leute wissen, wo sie ihre Pappbecher entsorgen können. Gleichzeitig kann man die Mülleimer noch als Werbeträger nutzen
- nehmt Pfand für die Pappbecher, dass freut unsere Umwelt und lässt das Umfeld des Möbelhauses nicht unmöglich erscheinen
- veranstaltet eine Schnitzeljagd; jeder Pappbecher markiert einen Ort an dem sich eine Frage oder ein Puzzleteil für eine Schatzkarte befindet. Bei richtiger Lösung erhält man dann im Möbelhaus ein kostenloses Getränk nach Wahl in einem wieder-verwertbaren Gefäß.
Denn wie ihr auf eurer Homepage zu lesen, „habt ihr euch entschieden, zu einer Welt beizutragen, in der wir verantwortungsvoll mit der Erde, ihren Rohstoffen und den Menschen umgehen. … Die Aufgabe ist in Angriff genommen – und sie ist unendlich. Die „unendliche Liste“ enhält alle Entwicklungen für die Menschen und die Umwelt. Folge ihnen auf deinem Weg im Einrichtungshaus oder gleich hier.“
Meine Frage an IKEA
Gibt es keine Papiertüten mehr, weil euer Papierbudget von den Pappbechern aufgefressen wird?
PS: Unter den vielen IKEA-Pappbechern gab es auch einige wenige von McDonald.
super!
Ikea war immer schon unmöglich!