Wahres Leben – 4

Auch wenn es den Anschein hat, dies ist kein Aprilscherz!

Weil mir der Gedanke der 100-km-Diät gefällt, kaufe ich vorwiegend regionale Produkte. Bei EDEKA in Moabit ist dies auch in einem Supermarkt möglich.

Manche dieser Produkte werden in Pfand-Behältern verkauft, wie zum Beispiel die Molke.

Jedes Produkt, ob regional, überregional oder überseeisch, alles kann an jeder Kasse bezahlt werden. Für die Pfandbehälter gibt es einen Automaten, in dem die Flaschen, Dosen und Behälter abgegeben werden und man einen Pfandbon erhält. Nicht so für die Pfandbehälter der Molke. Der Automat erkennt diese Behälter nicht und weigert sich standhaft sie anzunehmen. Die Behälter müssen an der Kasse abgegeben werden!

Nun stehe ich also an einer Kasse mit meinem Einkauf und zwei leeren Molke-Behältern. Kaum sieht der Kassierer diese Pfandbehälter, teilt er mir mit, dass diese nur an den Kassen zum Parkhaus abgegeben werden können, er dürfe sie nicht annehmen. Ich dachte, dass ich nicht richtig höre. Der Laden war brechend voll und an allen Kassen lange Schlangen.

Sollte ich nun alles wieder vom Band nehmen und in den Einkaufswagen packen, nochmals den ganzen Laden durchqueren, um mich erneut „stundenlang“ an einer anderen Kasse anzustellen, damit ich diese Behälter los werde? Oder sollte ich die Pfandbehälter wieder mit nach Hause nehmen und sie beim nächsten Mal an der Parkhauskasse abgeben?

Ich weigerte mich so standhaft wie sich der Pfandautomat weigerte, die Flaschen anzunehmen. Darauf gab es dann zwei Telefonate. Der Informationsschalter teilte dem Kassierer mit, dass er auf keinen Fall die Behälter annehmen könne, dies ginge nur an den Parkhauskassen. Ich blieb weiter standhaft. Es erfolgte ein zweites Telefonat – vielleicht mit der Filialleitung? -, welches dann den gewünschten Erfolg erzielte: Der junge Mann durfte die Behälter annehmen und das Pfand auszahlen bzw. meinem Einkauf gutschreiben.

Dass nicht jede Pfandflasche in jedem Geschäft abgegeben werden kann, habe ich ja mittlerweile verstanden, auch wenn ich nicht verstehe, warum dies so ist.

Dass ich jetzt aber auch noch die richtige Kasse erwischen muss, um einen Pfandbehälter los zu werden, ist mir einfach zu hoch. Warum ist das ganze Pfandsystem in Deutschland so kompliziert, dass man es selbst mit einem Universitätsabschluss nicht verstehen kann?

Mein Vorschlag: In Zukunft können bestimmte Artikel nur an bestimmten Kassen bezahlt werden, ohne dass der Kunde die Kasse kennt, an der ein bestimmter Artikel zu bezahlen ist. Das ist dann so ein bißchen wie Ostereier-suchen …

 

2 Kommentare zu “Wahres Leben – 4”

  1. Silvia Casertano schrieb:

    Apr 01, 12 at 11:47

    ach der Vorschlag gefällt mir wirklich gut!!!

  2. Usch schrieb:

    Apr 01, 12 at 14:00

    Ok: Pfandflaschenkassen suchen anstelle von eastereggs, also Ostern ist breits jetzt und immer?!


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