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Archäologie und Müll

Das ist ein Sühnekreuz, es steht an der Bundesstraße 198 in der Uckermark, in der Nähe von Prenzlau.

Sühnekreuze sind Steinkreuze, die im Mittelalter im Zusammenhang mit einem Richterspruch, gemeinhin handelte es sich um Mord, vom Täter aufgestellt wurden, um seine Tat zu sühnen.

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Schuh-e to go

Eigentlich wollte ich den heutigen Artikel am 6. Dezember veröffentlichen, ist doch mein heutiges müll-archäologisches Objekt eng mit dem Nikolaustag in Deutschland verknüpft: dem Schuh oder besser gesagt, den Schuhen.

Schuh anziehen-1812

Schuhe sind in Märchen bevorzugte Accessoires. Neben den gesammelten Märchen der Gebrüder Grimm, in denen ein gestiefelter Kater durch die Welt wandelt und sich Mädchen die Füsse oder Zehen abhacken, damit sie in Schuhe passen, widmete Hans Christian Andersen roten Schuhen ein Märchen und Dorothy erlaubten die roten Schuhe der bösen Hexe des Westens wieder nach Kansas zurückzukehren.

Seit Menschengedenken begleiten Schuhe den Menschen durch die Weltgeschichte. Einen sensationellen Fund machten Archäologen in Armenien, als sie einen Schuh ausgruben, der in das Jahr 3.500 vor der Zeitrechnung datiert und auch der allen wohl bekannte Ötzi trug 250 Jahre später mit Heu gefüllte Schuhe auf seinem Weg in die Ötztaler Alpen.

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Räucherwerk

Rauchopfer gibt und gab es zu allen Zeiten und in allen Kulturen. Auch in unserer gegenwärtigen Kultur ist die Sitte, Rauchopfer den Göttern darzubringen, weit verbreitet, wie sich überall in der Stadt nachweisen lässt.

Neben Plastiktüten (als Opfermacher) und Pappbechern (Trankopfer) gibt es einen dritten Gegenstand, der allgegenwärtig ist und der aus unserem urbanen Leben nicht mehr wegzudenken ist: der Glimmstängel.

Räucherwerk (5 von 12)

 

Müll-Archäologisch möchte ich heute nur einen Aspekt dieser Rauchopfer ein wenig näher untersuchen, auch wenn die Versuchung groß ist, eine religionswissenschaftliche Abhandlung darüber zu schreiben.

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3. Juli 2011 – Großstadtaltäre

Do ut des – Ich gebe, damit du gibst.

Ein häufig zu beobachtendes Phänomen der Großstadt ist das exponierte Abstellen von Dingen. Für diese rituelle Handlung werden graue, freistehende Kästen am Straßenrand genutzt, die eine Höhe von ca. 1,50 m, eine ebensolche Breite und eine Tiefe von vielleicht 0,50 m aufweisen. Diese grauen Kästen haben ein oder zwei Türen, die immer verschlossen sind. Es ist anzunehmen, dass diese Türen als eine entwickelte Art der Ikonostasen zu verstehen sind, welche die profane von der spirtuellen Welt trennt, weshalb sie auch häufig mit amorphen Bildern verziert oder großflächig beklebt sind. Es … Weiterlesen …